Domitius Alexander
308-310 n. Chr.
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Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen  Ausstellung im Bode-Museum Raum 242, BM-36/46 Usurpatoren und Gegenkaiser |
Vorderseite |
IMP C ALEX-ANDER P F AVG. Kopf des Domitius Alexander mit Lorbeerkranz nach r. |
Rückseite |
INVITA ROMA FEL KARTHAGO // PK [INVITA statt Invicta]. Roma mit Helm, Schild und Zepter nach l. sitzend. In der ausgestreckten r. Hand hält sie eine Victoria auf Globus. |
Datierung |
308-310 n. Chr. Römische Spätantike  |
Nominal |
Aureus  AureusZu Zeiten der römischen Republik stellt die Prägung von Goldmünzen eine Seltenheit und damit eine besonderen Umständen geschuldete Prägung dar. Das früheste Beispiel ist das sogenannte Schwurszenengold (unterschiedlich datiert 241 bzw. 216 v. Chr.). Eine weitere Serie wird von dem sog. Mars/Adler-Gold in Stücken zu 60, 40 und 20 Assen vertreten, die im 2. Punischen Krieg um 211-209 v. Chr. entstanden sind. In der 1. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. gaben unter anderem Sulla und Pompeius seltene Aurei (zu 1/30 bzw. 1/36 des röm. Pfundes) aus. Erst mit der Ausmünzung großer Goldvorräte unter Caesar ab 48 v. Chr. wurden Goldmünzen (nun zu 1/40 Pfund) und 25 silbernen Denaren entsprechend ausgegeben, die Produktion lief auch während des 2. Triumvirates weiter. Augustus reduzierte den Aureus auf 1/42 des Pfundes (ca. 7,72 g) bei gleichbleibendem Wechselkurs von 25 Denaren. Neros Münzreform von 64 n. Chr. verringerte das Gewicht auf 1/45 des Pfundes, also ca. 7,27 g. Unter Domitianus für kurze Zeit wieder auf 1/42 Pfund angehoben, blieb der neronische Standard zu 1/45 Pfund bis in das 3. Jh. zumindest theoretisch vorbildhaft. Unter Caracalla auf 1/50 Pfund = 6,55 g nochmals reduziert, verfielen im Verlauf des 3. Jh. n. Chr. Gewicht und Feingehalt, auch das Verhältnis zum Denar wurde schwankend. Bereits seit Commodus war der Umfang der Goldprägung eingeschränkt worden. Der bis auf 1/72 des Pfundes abgesunkene Aureus wurde von Diocletianus zuletzt reformiert und ab ca. 284 n. Chr. zu 1/70 Pfund (ca. 4,7 g) und ab um 286 n. Chr. zu 1/60 Pfund (ca. 5,45 g) geprägt. Nachdem Constantinus I. um 309 n. Chr. mit dem Solidus eine neue Goldwährung etablierte, wurden die letzten Aurei in den 320er Jahren im Namen des Licinius ausgegeben. Besondere Emissionen von schweren Goldmünzen des 4.–5. Jhs., die als Geschenke an Beamte und Militärs vergeben wurden, werden heute bisweilen als „Festaurei“ bezeichnet. Das Halbstück des Aureus ist der auch in Gold geprägte Quinarius, das Doppelstück der Binio, noch seltener sind der Quaternio (vier Aurei) und Octonio (Achtfachstück). s. auch Multipla.
Lit.: F. von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde (1930) 49-51 s. v. Aureus. |
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Gold ; 5,18 g; 18 mm; 12 h |
Literatur |
A. von Sallet, Die Erwerbungen des Königlichen Münzcabinets vom 1. April 1889 bis 1. April 1890, ZfN 18, 1892, 204 f. Taf. 1,7 (dieses Stück); RIC VI Nr. 63 (dieses Stück); M. R.-Alföldi, Die Constantinische Goldprägung (1963) 173 Nr. 205; P. Salama, Recherches numismatiques sur l'usurpateur africain L. Domitius Alexander in: Proceedings of the 8th International Congress of Numismatics New York - Washington Actes 1973 (1976) 365-369 Taf. 43 (dieses Stück, Vs. in Abb.); G. Malingue, The coinage of Domitius Alexander (308-310 AD) (2018) 108 Nr. 2.a1 mit Abb. (dieses Stück). |
Abteilung |
Antike, Römische Spätantike |
Veräußerer (an Museum) |
Rollin & Feuardent (Paris)
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Vorbesitzer |
1.
Vicomte Gustave de Ponton d'Amécourt - 1888
 2.
J.-B.-A. Jarry - 1876
 3.
Bellet de Tavernost - 1859
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