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Sowohl bei Prägewalzen als auch bei Taschenwerkstempeln mussten die Prägebilder als ovale Darstellung in das Eisen graviert werden, um beim Walzen/Prägen ein einigermaßen rundes Münzbild zu ergeben. An den Stempeln und den im 20. Jahrhundert von den Originalstempeln genommenen Abschlägen kann man dies gut erkennen. Sogenannte Taschenwerke waren eine Weiterentwicklung der Walzenprägung. Die Stempel haben eine pilzähnliche Form, die in zwei übereinander gelagerte Walzen (Taschen) eingehängt bzw. geschraubt wurden. Zwischen diesen Walzen wurden die Zaine (Silberstreifen) hindurchgeschoben bzw. die Münzplättchen eingelegt. Jetzt musste bei einem defekten Münzbild nicht mehr die gesamte Walze, sondern nur dieser entsprechende Stempel ausgetauscht werden. Katharina Belgica regierte als Vormünderin für ihren unmündigen Sohn Graf Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg bis 1627.
Deutschland. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Der aufblühende Welthandel und die nachlassende Silberausbeute in den Bergwerken Europas führten zum stetigen Anstieg des Silberpreises und Rückgang der deutschen Talerprägung. Zunehmend wurde diese durch fremde Währungen, wie spanische und französische Großsilbermünzen, ersetzt. Letztere flossen als das sog. Franzgeld über den Getreidehandel bzw. Subsidienzahlungen in die deutschen Staaten und bildeten bis in die Mitte des 18. Jh. hinein mit dem Ecu (Laubtaler) die wichtigste Kurantmünze. Der Taler wurde als „schöne“ Münze zwar weiter geprägt, hatte aber mit Ausnahme weniger, über Silberressourcen verfügender Münzstände kaum mehr monetäre Funktion. Die Graumansche Münzreform 1750 in Preußen und die Einführung des Konventionsfußes in Österreich und Süddeutschland waren ein gelungener Versuch, die Prägung von Silbergeld wieder profitabel zu machen.