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Punze ca. 49x49 mm, Stempelhöhe ca. 65 mm, Gewicht 900 g. - Eine Aufnahme zeigt das Porträt auf der Punze, das zweite die Gesamtansicht der Punze. Der Taler mit diesem Porträt Friedrichs II. von Preußen, auch als Berliner Typ bezeichnet, wurde auf den Talermünzen seit 1764 geprägt. Im ehemaligen Stempelarchiv der Berliner Münze, heute im Münzkabinett Berlin, ist eine Bildnispunze mit diesem Porträt vorhanden. Diese Punzen wurden an die anderen preußischen Münzstätten geschickt, um ein relativ einheitliches Münzbild auf allen Münzstätten zu gewährleisten, unabhängig davon, in welcher Münzstätte des Königreiches sie geprägt wurden. Das Porträt schnitt der Münzmedailleur Jakob Abramson. Seitlich ist die Marke des Schmiedes oder Schlossers angebracht, der die Stempel schmiedete.
Deutschland. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Der aufblühende Welthandel und die nachlassende Silberausbeute in den Bergwerken Europas führten zum stetigen Anstieg des Silberpreises und Rückgang der deutschen Talerprägung. Zunehmend wurde diese durch fremde Währungen, wie spanische und französische Großsilbermünzen, ersetzt. Letztere flossen als das sog. Franzgeld über den Getreidehandel bzw. Subsidienzahlungen in die deutschen Staaten und bildeten bis in die Mitte des 18. Jh. hinein mit dem Ecu (Laubtaler) die wichtigste Kurantmünze. Der Taler wurde als „schöne“ Münze zwar weiter geprägt, hatte aber mit Ausnahme weniger, über Silberressourcen verfügender Münzstände kaum mehr monetäre Funktion. Die Graumansche Münzreform 1750 in Preußen und die Einführung des Konventionsfußes in Österreich und Süddeutschland waren ein gelungener Versuch, die Prägung von Silbergeld wieder profitabel zu machen.