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Dm Stempelfläche 32,8 mm, Dm des Fußes 49,6 mm, Höhe des Stempels 40 mm. - Da es sich um einen Prägestempel handelt, ist das Münzbild negativ in das Metall eingesenkt worden. Dieser Stempel ist extra poliert, mit ihm wurden die Münzen in der Prägequalität 'Polierte Platte' hergestellt, die zu DDR-Zeiten nur als Geschenke vergeben oder gegen Devisen verkauft wurden. Dieser Stempel ist gemeinsam mit dem Rückseitenstempel erst im Jahre 1975 (laut Datum auf dem Werkzeug) hergestellt worden. Die Prägungen wurden offensichtlich auch dann erst (möglicherweise zur Devisenbeschaffung) zu diesem Termin ausgeführt. Abgebildet ist neben der Gesamtansicht des Stempels auch eine Ansicht von der polierten Stempelfläche. Vgl. hier Vitrine BM-017/22.
Vom Modell zur Münze. Münztechnik ab dem 19. Jh.
Etwa seit Mitte des 19. Jh. ist vor der Stempelherstellung vom Medailleur meist nach einer Zeichnung ein Wachsmodell gefertigt worden. Dieses wiederum diente als Vorlage für ein Gipsmodell, von dem ein Eisenguss hergestellt wurde, dessen Bild per Reliefkopiermaschine abgetastet und in den Stempelstahl geschnitten wurde. Über mehrere Herstellungsstufen ist dann der tatsächliche Prägestempel abgesenkt worden. Schlosser stellten die Stempelkörper her und senkten Patrizen zu fertigen Stempeln ab. Zum Einsenken der Patrizen, aber auch zum Prägen großer Münzen nutzte man Spindelpressen.
Deutschland. Gedenkmünzen 20.-21. Jh.
Bei den Gedenkmünzen im 19. und beginnenden 20. Jh. dominierten die auf Herrscherhäuser bezogenen Anlässe, in der Weimarer Republik dagegen die auf technische Errungenschaften, bedeutende Persönlichkeiten, Geschichtsereignisse sowie Städtejubiläen. Die beiden Republiken des geteilten Deutschlands setzten nach 1949 die Tradition der Weimarer Republik fort und ließen durch renommierte Künstler Entwürfe zu ausgewählten Themen anfertigen, die als Prägungen umgesetzt einen großen Kreis von Sammlern in Ost und West ansprachen. Die Gedenkmünzenemissionen des seit 1990 vereinigten Deutschland verfolgen diesen Weg weiter. Seit der 2. Hälfte des 20. Jh. haben die Gedenkmünzen keinerlei Bedeutung mehr als Zahlungsmittel im Geldverkehr.