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Dm ohne Rahmen 57 mm, mit Rahmen 84 mm. - Die Datierung läßt sich nicht genau angeben. Die früheste Arbeit von Faltz für Brandenburg ist 1688 [Steguweit (2004) Kat.-Nr. 2] zu datierten. Nimmt man den Tod des Großen Kurfürsten als Anlaß, wäre das Modell sogar die erste Arbeit, die der Thronfolger in Auftrag gegeben haben könnte. Denkbar ist aber auch ein etwas späterer Zeitpunkt, wie Menadier 1901 annimmt, vielleicht der fünfte Todestag Friedrich Wilhelms [Steguweit (2004) 76].
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.
Medaillenmodelle des 17. Jh. aus Wachs
Im Unterschied zur Renaissance ist Wachs das bevorzugte Modellmaterial im Barock. Ein Virtuose darin war Raimund Faltz (1658-1703). Er modellierte mit gebleichtem oder leicht rosa gefärbtem Bienenwachs auf Schieferplatten oder geschwärzten Glasscheiben und erzielte durch unterschiedlich starken Wachsauftrag eine fein abgestufte Plastizität mit transparenten Effekten. Die Wachse lieferten die originalgetreue Vorlage für eine positive Umsetzung des Reliefs in den Eisenstempel. Dies war eine neuartige, der Glyptik verwandte skulpturale Auffassung im Unterschied zur üblichen Münzgravur. Der Einsatz des Balanciers ermöglichte eine differenzierte Absenkung der Patrize in den Stempel. Als Prägemedailleur erfuhr Faltz die künstlerische Vollendung in Berlin. Mit Testament setzte er kurz vor seinem Tode König Friedrich I. als Erben der Modelle und Medaillenprägungen ein und sicherte damit den Erhalt seines Werkes.