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Ähnlich wie bei seinem Trierer Amtskollegen Johann Hugo von Orsbeck ist die Amtszeit des Mainzer Erzbischofs Anselm Franz von Ingelheim durch den pfälzischen Erbfolgekrieg überschattet. In seinen letzten Amtsjahren ab 1691 residierte der um Neutralität gegenüber Frankreich bemühte Erzbischof deshalb ständig außerhalb des unsicheren Mainz in Aschaffenburg. Trotz der Kriegszeiten ist wie in Trier auch in Mainz großes Gold (10 Dukatenstücke) gemünzt worden, in diesem Fall mit den Talerstempeln des Jahres 1682 durch den Münzmeister Matthias Fischer, 1684 dann durch dessen Nachfolger Adam Longerich. Goldabschlag im Gewicht von 10 Dukaten von den Talerstempeln. Vgl. J. S. Davenport, German Church and City Talers 1600-1700 (1967) Nr. 5569.
Europa. Donative 16.-18. Jh.
Donative sind Geschenk- oder Verehrmünzen mit und ohne Gedenkcharakter. Zur Belohnung geprägte Mehrfachaurei und Medaillone kennt bereits die Antike (Thema 40/41). Eine numismatische Spezialität in Renaissance und Barock waren Donative, die parallel zu den auch als Gnadenpfennige bezeichneten Medaillenkleinoden im Deutschen Reich, aber auch von Fürsten und reichen Städten Europas ausgegeben wurden. Es sind zumeist Mehrfachstücke oder Abschläge von Goldnominalen. Dickstücke von Großsilbermünzen waren schon durch ihre Form und extreme Seltenheit nicht für den Geldverkehr gedacht. Einen Sonderfall stellen die bis zum 16fachen eines Talers aus dem Silber des Harzes geprägten Löser der Braunschweiger Herzöge dar. Schon zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe als materielle Kostbarkeiten und ideelle Raritäten begehrt, gehören Donative heute zum besonderen Schatz eines jeden Münzkabinetts.