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Unter Kaiser Ferdinand III. gehörte das 10 Dukatenstück fast zur Normalität in allen österreichischen Münzstätten. Alle Jahre seiner Regierung mit Ausnahme von 1653 lassen sich mit dem großen Gold und meist mehreren Münzstätten belegen. 1643 sind beispielsweise 10 Dukaten in Wien, Prag und Breslau gemünzt worden. Das Goldgeschenk zu 10 Dukaten ist auch - und vielleicht gerade - in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges und dem beginnenden Wiederaufbau ein fester Brauch in der fürstlichen Repräsentation, auch wenn fast alle Jahrgänge heute für sich genommen natürlich mehr oder weniger große Raritäten darstellen. Für die Prägung sind zumeist die Talerstempel benutzt worden. Auf diesem Stück ist ein älterer Stempel durch die Korrektur der Jahreszahl aktualisiert worden.
Europa. Donative 16.-18. Jh.
Donative sind Geschenk- oder Verehrmünzen mit und ohne Gedenkcharakter. Zur Belohnung geprägte Mehrfachaurei und Medaillone kennt bereits die Antike (Thema 40/41). Eine numismatische Spezialität in Renaissance und Barock waren Donative, die parallel zu den auch als Gnadenpfennige bezeichneten Medaillenkleinoden im Deutschen Reich, aber auch von Fürsten und reichen Städten Europas ausgegeben wurden. Es sind zumeist Mehrfachstücke oder Abschläge von Goldnominalen. Dickstücke von Großsilbermünzen waren schon durch ihre Form und extreme Seltenheit nicht für den Geldverkehr gedacht. Einen Sonderfall stellen die bis zum 16fachen eines Talers aus dem Silber des Harzes geprägten Löser der Braunschweiger Herzöge dar. Schon zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe als materielle Kostbarkeiten und ideelle Raritäten begehrt, gehören Donative heute zum besonderen Schatz eines jeden Münzkabinetts.