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Seit der Verschmelzung mit dem livländischen Schwertbrüderorden 1237 setzte der Deutsche Orden in Livland einen besonderen Landmeister (Heermeister) ein. In dieses Amt wurde 1494 der aus Westfalen stammende Wolter von Plettenberg gewählt. Er sicherte den Fortbestand der Ordensherrschaft in Livland auch nach der Umwandlung des preußischen Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum 1525. Mit der Jahreszahl 1525 sind große Gold- und Silberstücke bekannt, die zwar nicht seinen Namen, wohl aber sein Wappen und den Titel des Meisters von Livland aufweisen. Dabei handelt es sich beim Gold fast ausschließlich um spätere Abschlage, die daran erkenntlich sind, dass auf der Vs. links und rechts neben dem Ordensmeister Kreuz und Rosette erscheinen. Beide Zeichen sind erst nachträglich in den Stempel einpunziert worden. Dieses Stück ist unter den acht bekannten Goldstücken das einzige ohne diese Punzierung und wohl tatsächlich um 1525 entstanden. Mit 12 Dukaten ist es zugleich das schwerste.
Europa. Donative 16.-18. Jh.
Donative sind Geschenk- oder Verehrmünzen mit und ohne Gedenkcharakter. Zur Belohnung geprägte Mehrfachaurei und Medaillone kennt bereits die Antike (Thema 40/41). Eine numismatische Spezialität in Renaissance und Barock waren Donative, die parallel zu den auch als Gnadenpfennige bezeichneten Medaillenkleinoden im Deutschen Reich, aber auch von Fürsten und reichen Städten Europas ausgegeben wurden. Es sind zumeist Mehrfachstücke oder Abschläge von Goldnominalen. Dickstücke von Großsilbermünzen waren schon durch ihre Form und extreme Seltenheit nicht für den Geldverkehr gedacht. Einen Sonderfall stellen die bis zum 16fachen eines Talers aus dem Silber des Harzes geprägten Löser der Braunschweiger Herzöge dar. Schon zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe als materielle Kostbarkeiten und ideelle Raritäten begehrt, gehören Donative heute zum besonderen Schatz eines jeden Münzkabinetts.