Weitere Informationen
Am 18. Juni fand zwischen den Dörfern Linum und Hakenberg (bei Fehrbellin) die Schlacht zwischen den Schweden und den Brandenburgern statt. Kurfürst Friedrich Wilhelm siegte über das zahlenmäßig überlegene schwedische Heer. Von nun an wurde Friedrich Wilhelm der 'Große Kurfürst' genannt - Inschrift der Rückseite der Medaille: FRIDERICVS / WILHELMVS / ELECTOR BRANDENB / IVSTVM SVECORVM EXERCITVM / QVI MARCHIAM POMERANIAM QVE / DVM IPSE OPPRESSIS IN IMPERIO / ALIBI ADEST INVASERAT TANDEM / AD FEHR-BELLINVM DIE XVIII IUNII / ANNO MDCLXXV NACTVS SOLO / CVM EQVITATV SVO EVM AGGRESSUS / SOLA OPE DEI FRETVS CAEDIT FVNDIT / QVI QVE SEPTEM MENSES / PROVINCIAS SVAS VASTARANT / SEPTEM DIEB IISDEM EIICIT (Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg hat die schwedische Armee, die in die Mark und in Pommern eingefallen war, während er den Bedrängten im Reiche zu Hilfe eilte, bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 mit seiner Reiterei gestellt und nur auf Gottes Hilfe vertrauend, sie in sieben Tagen vertrieben, die sieben Monate lang sein Land verwüstet hatten).('Friedrich Wilhelm, der Kurfürst von Brandenburg, hat die Armee der Schweden, die zu der Zeit als er anderswo den Bedrängten im Reich zur Hilfe eilte, in die Mark und in Pommern eingefallen waren, endlich, als er die bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 eingeholt hatte, allein mit seiner Reiterei angegriffen und nur auf Gottes Hilfe sich verlassend, geschlagen und zerstreut. Sie, die sieben Monate lang seine Lande verwüstet hatten, hat er in sieben Tagen daraus vertrieben.' [Übersetzung nach Brockmann (1994) 141].
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.