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Der Münzmeister P. Cornelius Lentulus Marcellinus war der Sohn des Consuls von 56 v. Chr., Cn. Cornelius Lentulus Marcellinus, der zur Zeit der Prägung wohl schon verstorben war. Das sizilische Symbol der Triskeles weist auf des Vaters Patronat für Sizilien hin. Sein Name ist ein Hinweis darauf, daß er aus der Familie der Claudii Marcelli stammt. Die Rs. erinnert an den berühmten Vertreter dieser Familie, M. Claudius Marcellus, der in seinem ersten von fünf Consulaten über Gallier, Insubrer und Germanen triumphierte und die in einem Zweikampf errungenen spolia opima dem Iupiter Feretrius auf dem Kapitol geweiht hatte. - RRC 460 u.a. identifizieren das Porträt der Vorderseite als Marcus Claudius Marcellus, Consul 222 v. Chr., Hollstein (1993) 376-379 dagegen als das des Gnaeus Cornelius Lentulus Marcellinus, Consul 56 v. Chr.
Rom nach Einführung der Denarprägung
Mit dem Denar, der bis weit in die römische Kaiserzeit hinein für fast 500 Jahre Hauptnominal bleiben sollte, schufen die Römer eine eigenständige Silbermünze. Der Zeitpunkt seiner erstmaligen Ausprägung ist in der numismatischen Forschung viel diskutiert und auch heute noch immer nicht gänzlich gesichert. Besonders die Ausgrabungen im antiken Morgantina auf Sizilien engen die Einführung des Denars in die Jahre zwischen 215 und 211 v. Chr. inmitten des Krieges gegen Hannibal ein. Die Münzbilder der römischen Republik sind wichtige ikonographische Zeugnisse der führenden Familien Roms in jener Zeit. Beschränkt sich zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. das Bildspektrum auf wenige Typen, so gewinnt es im Laufe des 1. Jahrhunderts v. Chr. immer mehr an Bedeutung als Medium des spätrepublikanischen Legitimationsdiskurses. In den Auseinandersetzungen zwischen den Caesaranhängern und -gegnern und schließlich zwischen M. Antonius und Octavianus erwiesen sich die Münzen als wirkungsvolles Propagandamittel.