Röm. Republik: M. Iunius Brutus und P. Servilius Casca Longus
43-42 v. Chr.
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Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen  Ausstellungen im Alten Museum (z.Z. geschlossen) AM-9/091 Die Römische Republik nach Einführung des Denars |
Vorderseite |
BRVTVS - IMP. Kopf des Brutus mit Bart nach r. Das Ganze umgeben von einem Lorbeerkranz. |
Rückseite |
CASCA - LONGVS. Siegesmal (tropaeum) mit Krummschwert, zwei Speeren und achtförmigem Schild. Unten auf jeder Seite ein Schiffsvorderteil (prora), über dem r. Bug ein Ruder, über dem l. Schiffsbug der Buchstabe L. Vor jeder prora ein Schild, l. oval, r. peltafömig. |
Nominal |
Aureus  AureusZu Zeiten der römischen Republik stellt die Prägung von Goldmünzen eine Seltenheit und damit eine besonderen Umständen geschuldete Prägung dar. Das früheste Beispiel ist das sogenannte Schwurszenengold (unterschiedlich datiert 241 bzw. 216 v. Chr.). Eine weitere Serie wird von dem sog. Mars/Adler-Gold in Stücken zu 60, 40 und 20 Assen vertreten, die im 2. Punischen Krieg um 211-209 v. Chr. entstanden sind. In der 1. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. gaben unter anderem Sulla und Pompeius seltene Aurei (zu 1/30 bzw. 1/36 des röm. Pfundes) aus. Erst mit der Ausmünzung großer Goldvorräte unter Caesar ab 48 v. Chr. wurden Goldmünzen (nun zu 1/40 Pfund) und 25 silbernen Denaren entsprechend ausgegeben, die Produktion lief auch während des 2. Triumvirates weiter. Augustus reduzierte den Aureus auf 1/42 des Pfundes (ca. 7,72 g) bei gleichbleibendem Wechselkurs von 25 Denaren. Neros Münzreform von 64 n. Chr. verringerte das Gewicht auf 1/45 des Pfundes, also ca. 7,27 g. Unter Domitianus für kurze Zeit wieder auf 1/42 Pfund angehoben, blieb der neronische Standard zu 1/45 Pfund bis in das 3. Jh. zumindest theoretisch vorbildhaft. Unter Caracalla auf 1/50 Pfund = 6,55 g nochmals reduziert, verfielen im Verlauf des 3. Jh. n. Chr. Gewicht und Feingehalt, auch das Verhältnis zum Denar wurde schwankend. Bereits seit Commodus war der Umfang der Goldprägung eingeschränkt worden. Der bis auf 1/72 des Pfundes abgesunkene Aureus wurde von Diocletianus zuletzt reformiert und ab ca. 284 n. Chr. zu 1/70 Pfund (ca. 4,7 g) und ab um 286 n. Chr. zu 1/60 Pfund (ca. 5,45 g) geprägt. Nachdem Constantinus I. um 309 n. Chr. mit dem Solidus eine neue Goldwährung etablierte, wurden die letzten Aurei in den 320er Jahren im Namen des Licinius ausgegeben. Besondere Emissionen von schweren Goldmünzen des 4.–5. Jhs., die als Geschenke an Beamte und Militärs vergeben wurden, werden heute bisweilen als „Festaurei“ bezeichnet. Das Halbstück des Aureus ist der auch in Gold geprägte Quinarius, das Doppelstück der Binio, noch seltener sind der Quaternio (vier Aurei) und Octonio (Achtfachstück). s. auch Multipla.
Lit.: F. von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde (1930) 49-51 s. v. Aureus. |
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Gold ; 7,98 g; 19 mm; 12 h |
Literatur |
B. Weisser, Ahnenkult in der Römischen Republik - Die Münzemissionen des Marcus Iunius Brutus, in: A. Schwarzmaier (Hrsg.), Der Brutus vom Kapitol (2010) 119 Nr. 26 mit Abb. (dieses Stück); RRC Nr. 507,1 b (43-42 v. Chr.); B. Woytek, Arma et Nummi. Forschungen zur römischen Finanzgeschichte und Münzprägung der Jahre 49 und 42 v. Chr. (2003) 522 f. 528. 557 (ca. Mitte-Oktober 42 v. Chr.). |
Abteilung |
Antike, Römische Republik |
Magistrat (Ant) |
Publius Servilius Casca Longus
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Imperator (Röm. Republik) |
Marcus Iunius Brutus
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Veräußerer (an Museum) |
Rollin & Feuardent (Paris)
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Vorbesitzer |
1.
Vicomte Alphonse Marie Eléazar de Quelen - 1887
 2.
Vicomte Gustave de Ponton d'Amécourt
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