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Die Völkerwanderung
Als Völkerwanderung wird der Zeitraum vom späten 4. bis etwa zum Ende des 7. Jahrhunderts bezeichnet. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch den Untergang des Weströmischen Reiches (476) und Staatsgründungen verschiedener germanischer Völker auf dem Boden des einstigen Römischen Reiches (Vandalen, Goten, Langobarden, Burgunder, Franken). Die neuen Herren übernahmen zunächst, soweit sie überhaupt Münzen prägten, die römischen Vorbilder. Diese sog. pseudoimperialen Münzen in Gold (Solidi und Trienten) und Silber (Siliquen) sind bisweilen nur an kleinen Äußerlichkeiten, bestimmten Zeichen oder einem abweichende Stil, bisweilen aber auch durch eine starke Barbarisierung von den römischen Kaisermünzen zu unterscheiden. Ende des 5., Anfang des 6. Jahrhunderts traten dann Vandalen, Ostgoten und Burgunder mit eigenen, den jeweiligen Herrscher nennenden Münzen hervor. Im Laufe des 6. Jahrhunderts kamen die Westgoten und Franken hinzu. Münzwerte und Münzsystem blieben dem spätantiken und oströmischen Münzwesen angepasst.
Der Schatz der Nibelungen
ist bisher nicht gefunden worden. Zugeschrieben wird er den Burgundern, die am Rhein um Worms ihr erstes und nach dessen Zerstörung durch die Hunnen (der Kern der Nibelungensage) an der Rhone in Südfrankreich ihr zweites Reich begründeten. Die numismatische Hinterlassenschaft dieses 443 bis 534 existierenden Burgunderreiches ist gering. Sie umfaßt pseudo-imperiale Solidi, Trienten und Siliquen ab spätestens 507, die z. T. durch hinzugesetzte Monogramme einzelnen Königen zuzuordnen sind [82-87].