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Mit der Darstellung Kaiser Ottos des Großen (936-973) und der ihn als Gründer der Stadt Magdeburg bezeichnenden Inschrift hat die Stadt Magdeburg goldene und silberne Prunkmünzen ausgegeben, mit denen sie weniger auf ihr ehrwürdiges Alter als vielmehr auf ihre imperiale Herkunft aufmerksam machen wollte. Für den aus Sachsen stammenden, 962 zum Kaiser gekrönten deutschen König Otto I. war Magdeburg fast so etwas wie eine Residenz, das neue Aachen und Rom. Hier gründete er 968 das östliche Erzbistum des Reiches und erbaute einen Dom, in dem er und seine erste Gemahlin, die angelsächsische Königstochter Edgitha, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Von diesen Schaumünzen gibt es vier Vs.- und vier Rs.-Stempel, von denen ein Vs.-Stempel auf das Jahr 1599, zwei auf 1618 datiert sind, einer ist undatiert. Das zeigt an, dass die Prägung über einen längeren Zeitraum erfolgte. Höchste Werte sind 10 Dukatenstücke, von denen sich immerhin drei erhalten haben. Auf diesem Stück ist dieser Wert von einem Besitzer auf der Vs. eingeritzt worden.
Europa. Donative 16.-18. Jh.
Donative sind Geschenk- oder Verehrmünzen mit und ohne Gedenkcharakter. Zur Belohnung geprägte Mehrfachaurei und Medaillone kennt bereits die Antike (Thema 40/41). Eine numismatische Spezialität in Renaissance und Barock waren Donative, die parallel zu den auch als Gnadenpfennige bezeichneten Medaillenkleinoden im Deutschen Reich, aber auch von Fürsten und reichen Städten Europas ausgegeben wurden. Es sind zumeist Mehrfachstücke oder Abschläge von Goldnominalen. Dickstücke von Großsilbermünzen waren schon durch ihre Form und extreme Seltenheit nicht für den Geldverkehr gedacht. Einen Sonderfall stellen die bis zum 16fachen eines Talers aus dem Silber des Harzes geprägten Löser der Braunschweiger Herzöge dar. Schon zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe als materielle Kostbarkeiten und ideelle Raritäten begehrt, gehören Donative heute zum besonderen Schatz eines jeden Münzkabinetts.