Further information
Goldabschlag von den Talerstempeln im Gewicht von 10 Dukaten (den Taler s. hier BM-075/24. - Diese Vikariatsmünzen wurden unter den sächsischen und pfälzischen Kurfürsten herausgegeben, erstmals 1612 und letztmalig 1792. Sie wurden nach dem Tode des Kaisers bis zur Krönung des neuen Kaisers ausgegeben. In der kaiserlosen Zeit waren die Kurfürsten von Sachsen und der Pfalz die Stellvertreter des Kaisers. 1740 war Kaiser Karl VI. verstorben.
Europa. Donative 16.-18. Jh.
Donative sind Geschenk- oder Verehrmünzen mit und ohne Gedenkcharakter. Zur Belohnung geprägte Mehrfachaurei und Medaillone kennt bereits die Antike (Thema 40/41). Eine numismatische Spezialität in Renaissance und Barock waren Donative, die parallel zu den auch als Gnadenpfennige bezeichneten Medaillenkleinoden im Deutschen Reich, aber auch von Fürsten und reichen Städten Europas ausgegeben wurden. Es sind zumeist Mehrfachstücke oder Abschläge von Goldnominalen. Dickstücke von Großsilbermünzen waren schon durch ihre Form und extreme Seltenheit nicht für den Geldverkehr gedacht. Einen Sonderfall stellen die bis zum 16fachen eines Talers aus dem Silber des Harzes geprägten Löser der Braunschweiger Herzöge dar. Schon zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe als materielle Kostbarkeiten und ideelle Raritäten begehrt, gehören Donative heute zum besonderen Schatz eines jeden Münzkabinetts.