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Taler zu 150 Kreuzer sind in der Krisenzeit von 1620 bis 1623, der sog. großen Kipper- und Wipperzeit, geprägt worden. Das gute Geld kippte (weil schwerer) auf der Waage nach unten. Dieses sonderten die Wechsler zu ihren Gunsten aus und die leichte (zu leichte) Münze wurde weitergegeben. Die Verschlechterung des Feingehaltes nahm im Laufe der Kipperzeit immer mehr zu. Ursprünglich hatte der Taler einen Wert von 68 Kreuzern, die Aufprägung gibt ihn jetzt mit 150 Kreuzern an (siehe auch hier die nebenliegende Stücke BM-005/032 bis 034).
Deutschland. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Der aufblühende Welthandel und die nachlassende Silberausbeute in den Bergwerken Europas führten zum stetigen Anstieg des Silberpreises und Rückgang der deutschen Talerprägung. Zunehmend wurde diese durch fremde Währungen, wie spanische und französische Großsilbermünzen, ersetzt. Letztere flossen als das sog. Franzgeld über den Getreidehandel bzw. Subsidienzahlungen in die deutschen Staaten und bildeten bis in die Mitte des 18. Jh. hinein mit dem Ecu (Laubtaler) die wichtigste Kurantmünze. Der Taler wurde als „schöne“ Münze zwar weiter geprägt, hatte aber mit Ausnahme weniger, über Silberressourcen verfügender Münzstände kaum mehr monetäre Funktion. Die Graumansche Münzreform 1750 in Preußen und die Einführung des Konventionsfußes in Österreich und Süddeutschland waren ein gelungener Versuch, die Prägung von Silbergeld wieder profitabel zu machen.