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Länge des Stempels 85 mm, Durchmesser der Stempelfläche 35,3 mm, Durchmesser der Schlagfläche 29 mm. - Stempel zu einer Drachme Khusro II. des Regierungsjahres 15. Die beiden sasanidischen Münzstempel (siehe auch Vitrine BM-013/02 mit Objektnummer 18201599) sind durch eine Überweisung der Deutschen Orientgesellschaft ins Berliner Münzkabinett gelangt. Sie sollen aus einem Grab bei Mosul stammen und in Blei eingehüllt gewesen sein. Beide Stempel zeigen die Rückseiten sasanidischer Drachmen mit dem Feueraltar und zwei Assistenzfiguren.
Die Sasaniden - das Großreich im Osten
Über Jahrhunderte waren die „Perser“ der große Gegenspieler des römischen und später des byzantinischen Reiches. Die Münzprägung der sasanidischen Könige ist gekennzeichnet durch eine erstaunliche Gleichförmigkeit, die sich über 400 Jahre und fast durch die gesamte Zeit der Existenz des persischen Großreiches erstreckt (224-651 n. Chr.). Fast alle sasanidischen Münzen tragen auf der Vorderseite das Profilbild mit der für den einzelnen Herrscher jeweils individuellen Krone. Im Zentrum der Rs. steht der Feueraltar, das kultische Zentralbild der zoroastrischen Religion. Die Inschriften sind in mittelpersischer Schrift, dem sog. Pehlevi abgefaßt. Seit dem Ende des 5. Jh. werden auf der Rs. regelmäßig die Regierungsjahre des Herrschers angegeben (links zwischen Rand und Assistenzfigur). Schon seit Anfang des 5. Jhs. erscheinen Siglen für die Münzstätten (rechts zwischen Rand und Assistenzfigur). Neben Silbermünzen die weitaus überwiegen (Drachmen, gelegentlich auch halbe und Vierteldrachmen), sind lokale Kupfermünzen und vereinzelt als Sonderemissionen seltene Goldmünzen geprägt worden.