Weitere Informationen
Eiserne Gußmedaille. Auf der Rückseite ist die Benennung „Rudolphi“ eingestochen sowie eine ovale Punze der Königlichen Eisengießerei bei Berlin (Adler und Schriftzug „Berlin“) eingeschlagen. - Der in Schweden geborene Rudolphi (1771-1832) war Anatom und bedeutender Medaillensammler seiner Zeit. Mehr als 9.000 Medaillen seiner Sammlung, darunter 6.500 Personenmedaillen, wurden 1834 für das Münzkabinett erworben und bildeten den Grundstock dieser Abteilung des Münzkabinetts.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.