Weitere Informationen
Die Medaille wurde von den Zuhörern der Kosmos-Vorlesungen Humboldts in Auftrag gegeben und diesem am 18. Mai 1828 [Lehnert (1897): 28. Januar 1828] überreicht. Der Entwurf der Vorderseite stammt von dem Bildhauer Friedrich Tieck, die Rückseite entwarf Christian Daniel Rauch nach Vorgaben des Archäologen Konrad Levezow. Die sechs Tierkreiszeichen symbolisieren die Monate, in denen Humboldt in der Sing-Akademie die Vorlesungen gehalten hat, so Tieck in einem Brief an Goethe (vgl. Lehnert (1897) 25 Anm. 1).
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.