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Der spanische Excelente entspricht dem Dukaten, 2 Excelente also dem Doppeldukaten. Es sind auch Stücke zu 4, 10, 20 und 50 Excelente ausgegeben worden. Der Bildtyp ist dabei immer gleich, Wertzahl und Münzstättenzeichen sind meist angegeben. Die Rs.-Umschrift ist dem 17. Psalm entlehnt (sub umbra alarum tuarum proteges me / Unter dem Schatten Deiner Flügel beschirme mich).
Spanien und Portugal
Die Goldmünzen der ab 1088 regierenden Almoraviden (Marabotinos) waren Vorbild für die ersten Goldprägungen der christlichen Königreiche Kastilien und Portugal. Später ist, hauptsächlich durch das dynastisch mit Sardinien und Sizilien verknüpfte Aragon, der Standard der italienischen Florene und Dukaten übernommen worden. 1285 wurde das Münzwesen des Königreichs Aragon, unter Peter I. (1350-1368) auch Leon-Kastilien nach europäischem Muster ausgerichtet. Mit der Union der Reiche Leon-Kastilien und Aragon unter Ferdinand und Isabella (1479-1516) wurde das Münzwesen grundlegend umgestaltet und zeigt bereits neuzeitliche Züge. In Portugal ist Groschengeld nach europäischem Standard erst unter Ferdinand I. (1367-1383) in nennenswertem Umfang eingeführt worden.
Am Ende des Mittelalters
Neben die einfachen Münzen des Geldverkehrs traten im Laufe des 15. Jh. in Europa die Kategorien besonders werthoher Münzen und von Münzen mit Repräsentationsauftrag. Künstlerisch ansprechende Bilder, Sorgfalt des Stempelschnitts und der technischen Herstellung zeichnen sie aus. Eine besondere Rolle spielte dabei der persönlich an der Münzprägung interessierte Erzherzog Sigismund der Münzreiche von Tirol (1439-1496) und die von ihm 1477 in Hall/Tirol gegründete Münzstätte. Dort ist 1486 der Taler „erfunden“ worden, und bis ins 17. Jh. war Hall der technisch führende Münzbetrieb Europas.