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Die sogenannten Pfaffenfeindtaler sind als Spottmünzen auf die katholische Geistlichkeit (die Pfaffen) von dem braunschweigischen Herzog geprägt worden und wurden aus Kirchensilber, als eingeschmolzenem Kirchengerät und -schmuck, geprägt, das vor allem aus dem Paderborner Dom stammen soll. Im Dreißigjährigen Krieg überzog der Herzog vor allem das westfälische Land mit seinen Soldaten und ließ aus dem gestohlenen Kirchensilber Münzen prägen. Wegen seiner Zügellosigkeit ist er als der „tolle Christian“ bekannt. Dieser Münztyp wurden unter Herzog Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel (1666-1704) noch einmal nachgeprägt.
Deutschland. Schau- und Gedenkmünzen 17.-18. Jh.
Man könnte meinen, je schlechter die Qualität der Umlaufmünzen war, desto prächtiger fielen die Schau- und Gedenkmünzen zur Verherrlichung der Fürstengeschlechter aus, selbst in Zeiten größter (Geld-)Not. Ihren Höhepunkt haben sie im Barock. Sie entsprachen Repräsentationsbedürfnis und Sendungsbewusstsein der Fürsten. Der edle Grundstoff, Gold oder Silber, und der vertretbare Kostenaufwand - es handelte sich ja um ein Serienprodukt - prädestinierte diese Pretiosen, ähnlich der Medaillen, zum fürstlichen Geschenk. Für diese Kleinkunstwerke wurden die Stempel des öfteren von Medailleuren und nicht von den einfachen Stempelschneidern des Münzbetriebes geschnitten. Die Vielzahl der dargestellten Themen (Städteansichten, Fürstenhochzeiten, Huldigungen, Wahlen, Bauten) rückten sie in die Nähe der Medaillen als „Chronique métallique“.