Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18206605. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).
Die um 1320 nach Florentiner Vorbild beginnenden böhmischen Goldgulden gehören zu den frühesten Goldprägungen nördlich der Alpen. Von einer gewissen Bedeutung ist die ebenfalls nach Florentiner Vorbild erfolgte Goldprägung in Schlesien (Fürstentümer Liegnitz-Brieg und Schweidnitz). Die größte Bedeutung für Europa besitzen aber die seit 1323 geprägten ungarischen Goldgulden. Die in Böhmen ab 1300 und bis 1526 immer im gleichen Bild gemünzten Prager Groschen waren neben dem französischen Gros tournois die wichtigste Groschenmünze des Mittelalters. In Polen ist ab 1338 Groschengeld nach böhmischem Vorbild eingeführt worden. Ab 1380 beendeten die neuen Schillinge und Halbschoter die Pfennigzeit im Gebiet des Deutschen Ordens. Die Münzen des Balkans vor der türkischen Eroberung sind durch byzantinische und venezianische Einflüsse bestimmt. Russland ist im Mittelalter ohne nennenswerte eigene Münzprägung.
Livland: Herrenmeister
1350-1390
Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen Ausstellung im Bode-Museum Raum 242, BM-63/41 Nord- und Osteuropa. Silber 13.-15. Jh.
Vorderseite
+ MAGISTRI LIVONIE. Kreuzschild.
Rückseite
+ MONETA REVALIE. Kreuz mit drei Kugeln in jedem Winkel.
G. Haljak, Livländische Münzen aus der Ordenszeit 13.-16. Jahrhundert (1997) Nr. 6; B. Kluge, Numismatik des Mittelalters (2007) Nr. 1258 (dieses Stück).