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Nach dem Abfall vom Deutschen Orden 1454 unterstellten sich die Preußischen Stände sowie die Städte Danzig, Elbing und Thorn dem polnischen König, der ihnen für die Zeit des Krieges mit dem Orden eine Münzprägung gestattete. Während die in einem verringerten Münzfuß geprägten Schillinge der Städte Danzig, Elbing und Thorn recht häufig vorkommen, ist die in Thorn ausgeführte Münzprägung der preußischen Stände außerordentlich selten. Sie ist auf Grund ihres guten Silbergehalts vermutlich schnell aus dem Verkehr ausgekippt worden. Die Umschrift bedeutet Münze des Herzogtums Preußens.
Osteuropa im Spätmittelalter
Die um 1320 nach Florentiner Vorbild beginnenden böhmischen Goldgulden gehören zu den frühesten Goldprägungen nördlich der Alpen. Von einer gewissen Bedeutung ist die ebenfalls nach Florentiner Vorbild erfolgte Goldprägung in Schlesien (Fürstentümer Liegnitz-Brieg und Schweidnitz). Die größte Bedeutung für Europa besitzen aber die seit 1323 geprägten ungarischen Goldgulden. Die in Böhmen ab 1300 und bis 1526 immer im gleichen Bild gemünzten Prager Groschen waren neben dem französischen Gros tournois die wichtigste Groschenmünze des Mittelalters. In Polen ist ab 1338 Groschengeld nach böhmischem Vorbild eingeführt worden. Ab 1380 beendeten die neuen Schillinge und Halbschoter die Pfennigzeit im Gebiet des Deutschen Ordens. Die Münzen des Balkans vor der türkischen Eroberung sind durch byzantinische und venezianische Einflüsse bestimmt. Russland ist im Mittelalter ohne nennenswerte eigene Münzprägung.