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Kern (Anima) einer subaeraten, gefütterten Münze. - Nicht vollkommen ausgeschlossen werden kann angesichts der schlechten Erhaltung die Bestimmung als RIC I² Nr. 516 (dort AVGVSTVS auf der Vs.). - Geschlagen wurde das Orignial anlässlich der erfolgreichen Inthronisierung des pro-römischen Königs Tigranes in Armenien. Abgebildet sind auf der Rs. dessen Herrscherinsignien. Mit der Formulierung ARMENIA CAPTA unterschlägt Augustus die Tatsache, dass Jahre zuvor bereits Marcus Antonius das Land unter römische Herrschaft gebracht hatte; eigentlich müsste es demnach RECEPTA heißen [vgl. dazu M. Spannagel, Armenia recepta aut capta? Zur Veränderung einer augusteischen Münzlegende in: B. Kluge - B. Weisser (Hrsg.), XII. Internationaler Numismatischer Kongress Berlin 1997 (2000) 622-629].
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.