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Zodiacus: Sonne in Löwe. Der römische Kaiser Antoninus Pius ließ im Jahr 144/145 n. Chr. eine Serie alexandrinischer Münzen prägen, die den Tierkreis (zodiacus) thematisiert. Die bronzenen Drachmen zeigen auf der Vorderseite die Porträtbüste des Kaisers und auf den Rückseiten die zwölf Tierkreiszeichen jeweils mit den sie begleitenden Planetengöttern. Manche Drachmen bilden auf der Rückseite den kompletten Tierkreis (Zodiacus) ab. Diese Tierkreiszeichen entsprechen in Aussehen und Namen zum Großteil den uns auch heute noch geläufigen. Dies betrifft vor allem die Tierzeichen - Widder, Stier, Krebs, Löwe, Fische und Skorpion - nur der Steinbock wird in der Antike als Mischwesen aus Ziege und Fisch (sog. Ziegenfisch oder capricornus) dargestellt. Wie auf den alexandrinischen Drachmen wird auch heute noch der Schütze häufig als Kentaur, als Fabelwesen aus Mensch und Pferd, der Pfeil und Bogen spannt und der Wassermann als Jüngling, der aus einem Gefäß Wasser schüttet, gebildet. Die antiken Münzen zeigen als Versinnbildlichung des Zeichens Jungfrau, die jungfräuliche Göttin Athena und als Zwillinge den Gott Apollon und den Halbgott Herakles. Über oder neben dem Tierkreiszeichen erscheint auf den Münzen jeweils die Büste eines Gottes oder einer Göttin, die einen Planeten symbolisieren, was die zum Sternzeichen gehörige Planetenkonstellation für das Jahr 144/145 meint, z.B. Saturn in Wassermann oder Mars in Skorpion.
Griechische Münzen in der Römischen Kaiserzeit
Als der Adoptivsohn Caesars, genannt Octavianus, im Jahre 27 v. Chr. zum Augustus erhoben wurde, merkten die griechischen Bewohner des Römischen Reiches, dass die Bürgerkriege der späten Republik vorbei waren. Das neue System des Prinzipates versprach Frieden und eindeutige Ansprechpartner in Rom, die die städtischen Honoratioren in das Herrschaftssystem einbanden. Die Städte begannen wieder zu prosperieren. Die nun hergestellten städtischen Münzen bestanden überwiegend aus Bronze. Sie sind Zeugnisse des Selbstverständnisses der Städte und deren Verhältnis zum römischen Kaiserhaus. Die Vorderseiten trugen nun anstatt von Götterbildern überwiegend die Porträts von Angehörigen des Kaiserhauses. Auch die Rückseiten konnten in Bezug auf Rom gestaltet sein. Einen größeren Umfang nahmen hier jedoch Bilder in unmittelbarem Bezug auf die Stadt selbst ein. Am häufigsten waren Darstellungen der städtischen Gottheiten, ihrer Begleiter und Attribute. Die Münzen sangen ein Städtelob mit Strophen auf das ehrwürdige Alter und die Zugehörigkeit zur griechischen Koiné. Sie zeigen die lokalen Heroen und Mythen. Der Schmuck der Stadt mit Architektur und berühmten Skulpturen ist auf den Münzen zu sehen. Homer, Herodot und andere Vorfahren (‚viri illustres’) trugen zum Ruhm der Stadt bei. Mit Stolz präsentiert man die Festspiele und die Ehrentitel der Stadt, um die man mit anderen Städten konkurrierte. Ab Mitte des 3. Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage, so dass es zunehmend unattraktiv wurde, eigenes Geld zu produzieren. In der Regierungszeit des Tacitus (275/276 n. Chr.) gaben auch die letzten Prägeorte die Herstellung städtischen Geldes auf. In Alexandria dagegen endet die reguläre Münzprägung 295/296 bzw. mit dem Usurpator Domitius Domitianus 297/298 n. Chr.
Das Zeitalter der Adoptivkaiser
Rom erlebte die Zeit seiner größten territorialen Ausdehnung unter dem Kaiser Traianus (98-117 n. Chr.), der von Nerva (96-98) adoptiert worden war. Traianus adoptierte Hadrianus (117-138), der zusammen mit seinem von ihm adoptierten Nachfolger Antoninus Pius (138-161) die Konsolidierung der Reiches und dessen größte Blüte gewährleistete. Erst Marcus Aurelius (161-180) wich von dem bewährten System der Adoption wieder ab, als er seinen eigenen Sohn Commodus zum Caesar machte.