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Guss, zweiseitig, messingfarben bis schwarz patiniert. - Siegmund Schütz (1906-1998) machte 1925 eine Lehre als Holzbildhauer an der Fachschule in Bad Warmbrunn, studierte von 1926 bis 1928 Bildhauerei bei Karl Albiker an der Akademie der bildenden Künste in Dresden und von 1928 bis 1931 Holzgestaltung bei Theodor A. Winde an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden. Ab 1932 arbeitete er für die Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin, deren freier Mitarbeiter er bis 1936 war. Von 1936 bis 1970 war er künstlerischer Mitarbeiter der KPM. Schütz entwarf Blumengefäße mit figürlichen Dekoren, Reliefplatten, Porträtplaketten und Medaillons. Für 1936 bis 1940 Entwürfe für eine Glasbläserei auf Murano, 1941/42 für die Glasmanufaktur Moser in Karlsbad sowie Münzschnitte für die Staatsmünze. Während des 2. Weltkrieges leitete er von 1941 bis 1943 die Bildhauerarbeiten für den Wiederaufbau der 1941 zerstörten Staatsoper Unter den Linden; die Ausstattung wird durch Bombardierung jedoch wieder vernichtet. Nach Verlagerung der KMP nach Selb von 1943 bis 1955 arbeitete Schütz nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ab 1945 bis 1955 vorwiegend in Selb. Schütz entwirft für die KMP Services, Blumengefäße, Gebäckdosen, Zigaretten- und Teedosen, Aschenbecher, Leuchter u. v. m. Nach seiner Pensionierung 1970 stellt er Porträtplaketten von Freunden, Verwandten und historischen Persönlichkeiten her. Ab 1966 beteiligte er sich an Münzwettbewerben. Schütz war auch Lehrer von Johannes Henke, als dieser von 1939 bis 1942 seine künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Porzellanmanufaktur KPM erhielt. - Als 'Homo faber' (der schaffende Mensch) wird ein praktischer, technisch begabter Mensch bezeichnet, der Mensch als Urheber der Zivilisation.