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Gedenkmünze zum 250. Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). - Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz, Universalgelehrter, war zunächst Jurist, wandte sich später der Philosophie zu ('Die bestehende Welt ist die beste aller möglichen Welten'). Als Mathematiker entwickelte er unabhängig von Newton die Infinitesimalrechnung, führte mehrere noch heute in der Mathematik gebräuchliche Symbole ein und konstruierte eine Rechenmaschine. Als Historiker verfasste er eine Geschichte des Welfenhauses. Der Politiker Leibniz entwickelte zwar eine recht vielseitige Tätigkeit, blieb aber darin hinter seinen anderen Leistungen zurück. Er war auch als Sprachforscher, Physiker, Biologe und Techniker tätig und sammelte Münzen aus Leidenschaft. - Protokollauszug der Preisgerichtssitzung: 'Die flächenartige Aufteilung des Kopfes (Bildseite 3125 A) und des Adlers in Verbindung zur Schrift ist vom formalen und prägetechnischen Standpunkt aus richtig. Jedoch wird die Adlerseite Nr. 3125 für geeigneter gehalten. Das Münzzeichen D sollte von der Zahl 5 gelöst und an anderer Stelle in unauffälliger Form angeordnet werden. Es wäre zu versuchen, den Adlerkopf in seiner Masse charakteristischer zu halten. Die gewollte Dreiteilung des Kopfes wird besonders in dem Teil über der Stirn unverständlich. Es wäre zu versuchen, die Perücke im oberen Teil in ihrer Ornamentik fortzusetzen. Die dadurch erreichte Umfassung des Gesichts mit der Perücke wird für eine Behandlung der Gesichtszüge eine prägnantere und präzisere Durchbildung erfordern, damit der Kopf als Mittelpunkt lebendiger wird. Bei der Variante des Kopfes Nr. 3125 wirkt die Darstellung der gemeinten Perücke wie eine Haube und dadurch bekommt das Porträt den Charakter einer Nonne.'
Deutschland. Gedenkmünzen 20.-21. Jh.
Bei den Gedenkmünzen im 19. und beginnenden 20. Jh. dominierten die auf Herrscherhäuser bezogenen Anlässe, in der Weimarer Republik dagegen die auf technische Errungenschaften, bedeutende Persönlichkeiten, Geschichtsereignisse sowie Städtejubiläen. Die beiden Republiken des geteilten Deutschlands setzten nach 1949 die Tradition der Weimarer Republik fort und ließen durch renommierte Künstler Entwürfe zu ausgewählten Themen anfertigen, die als Prägungen umgesetzt einen großen Kreis von Sammlern in Ost und West ansprachen. Die Gedenkmünzenemissionen des seit 1990 vereinigten Deutschland verfolgen diesen Weg weiter. Seit der 2. Hälfte des 20. Jh. haben die Gedenkmünzen keinerlei Bedeutung mehr als Zahlungsmittel im Geldverkehr.