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Älteste Berliner Goldmünze mit Jahreszahl. Einziges Exemplar.
Goldmünzen im Deutschen Reich
Im ersten Viertel des 16. Jh. ist allerorten ein Währungsumbruch spürbar – weg von den einfachen Groschen und Pfennigmünzen des Mittelalters hin zu den stärker gestaffelten Münzsystemen der Neuzeit. Nicht immer sind es in erster Linie geldgeschichtliche Erfordernisse, die hinter der Ausgabe der neuen Münzen stehen. Insbesondere bei den zahlreichen kleinen Münzherren des Reiches bricht sich in der Ausgabe von Goldgulden und Dukaten eher das neue Repräsentationsbedürfnis der Renaissance Bahn. Man war sich der Kostbarkeit des Materials bewusst und stellte unter Beweis, dass man zu einer Elite gehörte, der vom Kaiser das Recht eingeräumt worden war, Goldmünzen zu prägen.
Goldmünzen in Brandenburg-Preußen
Goldgulden und Dukaten waren beide ursprünglich Münzen aus Feingold im Gewicht von 3,5 Gramm. Seit dem 15. Jh. galt dieser Standard nur noch für den Dukaten, während der Goldgulden etwas leichter war und geringeren Goldgehalt besaß. Die ersten Goldgulden sind in Kurbrandenburg um 1510, die ersten Dukaten 1560/66 gemünzt worden. Auf Grund ihres hohen Wertes sind beide Sorten gerne zur fürstlichen Repräsentation genutzt worden. Eine Besonderheit stellen die aus dem Gold der brandenburgischen Kolonie Neu-Guinea 1682-1696 gemünzten Guinea-Dukaten dar. Regelmäßig, d.h. jährlich, sind Dukaten nur unter König Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) ausgegeben worden. Dem Soldatenkönig wird auch mit dem 1738 eingeführten Wilhelmsdor (10 Taler) die werthöchste deutsche Goldmünze verdankt. Mit der Münzreform Friedrichs des Großen 1750 wurde als neue Standardgoldmünze der Friedrichsd’or eingeführt.