Weitere Informationen
Prägung, zweiseitig. - Die Vorderseite stammt von Daniel Friedrich oder Friedrich Wilhelm Loos, die Rückseite von Johann Veit Döll. - Adolf Traugott von Gersdorf (1744-1807) war ein Physiker und Naturforscher. Er gründete 1779 die Oberlausitzische Societät der Wissenschaften in Görlitz. Er schrieb u. a. über die atmosphärische Elektrizität. Karl Gottlob Anton (1751-1818) war ein Rechtsgelehrter und Historiker. Die beiden Gelehrten vermachten ihre wissenschaftlichen Bücher und Sammlungen der Oberlausitz'schen Gesellschaft. Bei der aus diesem Anlass abgehaltenen Feier wurde den beiden die Medaille überreicht.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.