Während die Blume auf der Rückseite der tarsischen Münze bislang als Lotos gedeutet wurde, möchte H. Baumann aufgrund der Blattgestaltung hier eine Anemone erkennen. F. Imhoof-Blumer und O. Keller hingegen befinden, dass die Pflanzenart nicht zu identifizieren sei.
Tarsos
ca. 400-370 v. Chr.
Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen Münzkabinett, Tresor
Vorderseite
Athena sitzt nach l. auf einem Fels. In ihrer r. Hand hält sie einen vor ihr auf den Boden aufgestellten Speer, der angewinkelte l. Arm ruht auf dem Schild, welcher gegen den Fels lehnt. Hinter dem Fels ein Baumstamm mit zwei Ästen.
Rückseite
TEPΣI[KON]. Eine junge Frau mit nacktem Oberkörper (Aphrodite) kniet nach l. Mit ihrer r. Hand wirft sie vier Knöchel vor sich auf den Boden. Hinter ihr wächst eine sehr große Blume mit Blüte (Anemone oder Lotos?).
Wörtlich die bzw. eine „Einheit“, also die Hauptwährungeinheit einer griechischen Stadt oder eines Staates. So ist die (silberne) Tetradrachme von Athen oder die korinthische (silberne) Tridrachme auch der jeweilige Stater innerhalb des lokalen Nominalsystems.
Zudem wird heute die Goldmünze griechischer Zeit im Gewicht der Haupteinheit (also rund 8,6 g im attischen Standard) als Stater bezeichnet.
Lit.: F. von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde (1930) 656 f. s. v. Stater.
Silber ; 10,07 g; 18-23 mm; 9 h
Herstellung
geprägt
Münzstätte
Tarsos
Region
Kilikia
Land
Türkei
Literatur
F. Imhoof-Blumer - O. Keller, Tier- und Pflanzenbilder auf antiken Münzen und Gemmen des klassischen Altertums (1889) 62 Nr. 24 Taf. 10 (dieses Stück); SNG Aulock Nr. 5915 (400-380 v. Chr.); SNG Schweiz I Nr. 64 (ca. 370 v. Chr.). Vgl. zur Bestimmung der Blume auf der Rs. H. Baumann, Pflanzenbilder auf griechischen Münzen (2000) 16 f.