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Gegossene Bronzemedaille, oben gelocht. - Caspar Hedio (geb. 1494 zu Ettlingen, gest. 1552 in Straßburg) war seit 1523 Domprediger in Straßburg und heiratete hier 1524. Er führte in Straßburg die Reformation ein. 1543 war er mit Melanchthon und Bucer in Köln. Als Vorlage für das Porträt diente möglicherweise eine Silberstiftzeichnung von Hans Baldung Grien.
Medaillen der Renaissance
Die Kreation des Mediums Medaille ist eng mit dem diesseitsorientierten Wirken selbstbewusster Persönlichkeiten in der Renaissance verbunden. Sie entstand im 15. Jh. in Italien. Der als Frescomaler bekannte Antonio Pisano war ihr erster Meister. Er schuf seine zweiseitigen Medaillenreliefs seit den 1430er Jahren. Andere - zumeist Bildhauer oder Maler wie Pisano - folgten fast zeitgleich. Weiche Konturen und malerisch wirkende Übergänge zwischen Relief und Grund sind der vorzugsweise gegossenen Medaille eigen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer ersten Blüte in Oberitalien setzte sich diese Kunstform auch nördlich der Alpen durch. Sie ist das Werk von Holzschnitzern, Steinschneidern, Goldschmieden und Bildhauern, die sich besonders in Süddeutschland um Augsburg (Hans Schwarz) und Nürnberg (Matthes Gebel) auf die Medaille spezialisierten. Im Unterschied zu den italienischen Vorbildern fällt hier eine technisch subtile Detailtreue mit isoliert auf den Grund gesetzten Bildnissilhouetten auf.