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Prägung, zweiseitig. - Die Rs. wurde von Johann Veit Döll, die Vs. von Friedrich Loos gestaltet. Die Medaille wurde als Prämie an Eltern und Kinder zur Förderung der Impfung gegen die Pocken vergeben. Der englische Landarzt Edward Jenner (1749-1823) entdeckte 1796 die Möglichkeit, mit Kuhpocken gegen die Pocken zu impfen. 1798 veröffentlichte er seine Erkenntnisse. Wahrscheinlich stammt diese Medaille auch erst aus diesem Jahr. Eine weitere Medaille mit einem etwas vergrößerten Porträt und einer Darstellung von Kindern, die eine Kuh umtanzen, kommt ebenfalls aus der Loosschen Werkstatt.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.