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Die geschlossenen Tore des Janustempels sowie die Aufschrift auf der Rückseite weisen auf den Friedenszustand im gesamten Römischen Reich, sowohl zu Lande als auch zu Wasser, denn die Türen des Tempels des Ianus Geminus wurden traditionell nur dann geschlossen, wenn überall im römischen Reich Frieden herrschte. Kaiser Nero befahl dies mit großem Zeremoniell im Jahre 65 n. Chr. Vgl. Sueton, Nero 13, der dieses Ereignis aber in das Jahr 66 n. Chr. verlegt und in Verbindung mit dem Rombesuch des Tiridates bringt. Die Schließung der Tore des Janustempels kann hier auf die erfolgreich abgeschlossenen Feldzüge gegen die Parther in Armenien zurückgeführt werden, welche jedoch eher am Verhandlungstisch als durch Schlachten entschieden, trotzdem jedoch in Rom als Sieg gefeiert wurden. Der genaue Standort dieses kleinen Tempels ist nicht bekannt, wahrscheinlich lag er im Bereich des Argiletum beim Forum Romanum und nahe bei der Basilica Aemilia.
Von Tiberius zu den Flaviern
Nach dem Tod des Augustus diente das erste Jahrhundert n. Chr. der Etablierung des neuen Herrschaftssystems des Prinzipates. Diese Periode läßt sich in drei Abschnitte einteilen. Die Kaiser bis auf Nero (54-68 n. Chr.) führten sich auf die iulisch-claudische Familie zurück. Nach der Ermordung des Nero folgte eine Phase der Bürgerkriege mit vier innerhalb des Jahres 68/69 n. Chr. rasch wechselnden Kaisern. Aus den Kämpfen ging der General T. Flavius Vespasianus (69-79 n. Chr.) siegreich hervor, der seine Herrschaft an seine Söhne Titus (79-81 n. Chr.) und Domitianus (81-96 n. Chr.) vererben konnte.