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Die '2' der Jahreszahl 1702 ist umgeschnitten. - Der 1640 durch Ludwig XIII. neu eingeführte (und ab 1645 immer maschinengeprägte) Louis d’or zu 22 Karat (917/000) ersetzte den älteren Ecu d’or zu 23 Karat (958/000), der bis 1654 weitergeprägt wurde. Der neue Louis d’or entsprach in Gewicht und Feinheit der spanischen Doblon/Pistole, seine Bildmotive kombinieren die des Henri und des Ecu d’or. Seit 1689 wurden französische Münzen zur Bereinigung des Staatshaushalts häufig im Wert herabgesetzt, dann eingezogen und neue Typen im alten Nennwert auf den alten Schrötlingen ausgeprägt (sogenannte Reformationen); erst dann wurden auch neue Schrötlinge im neuen Typ geprägt. Dieser ‚Louis d'or aux huit L et aux insignes’ wurde 1700 eingeführt und ersetzte den älteren hier überprägten ‚Louis d’or aux quatre L’. Ein Kleeblatt auf der Rückseite kennzeichnet diese Münze als eine im Rahmen dieser dritten Reformation vom 4. Oktober 1701 geprägte, auch sind Spuren des Untertyps zu erkennen.
Europa. Goldmünzen 17. und 18. Jh.
1559 war der ungarische Dukat zur Hauptgoldmünze im Deutschen Reich erklärt worden, 1586 erhielt er aus Holland Konkurrenz. Die ungarischen Dukaten waren gegenüber dem alten Goldgulden etwas schwerer, die niederländischen wiederum etwas leichter. Dukaten galten zwei Reichstaler, jedoch bewertete man das Gold zum Tageskurs gegenüber dem Silber. Die Begehrlichkeit nach dem edlen Metall war ungebrochen groß. Bei der in Europa bis zum Ende des 18. Jh. vorherrschenden Silberwährung wurden die Goldmünzen exklusiv behandelt und waren im täglichen Geldverkehr kaum zu finden. Louisdor (Frankreich), Sovereign (England), Escudo (Spanien), Imperial (Russland) sind nur einige Bezeichnungen für die Vielfalt der Goldmünzen auf dem Geldmarkt.