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Die Attribute der Libertas, pileus und vindicta, sind der Zeremonie der Sklavenfreilassung entnommen. In der Kaiserzeit ist die Libertas oft als Zeichen des Endes der tyrannischen Herrschaft des Vorgängers zu deuten. In der Münzprägung Galbas spielt sie eine besonders wichtige Rolle betont sie doch die Befreiung des römischen Volkes von der Schreckensherrschaft des Nero durch Galba. Der Zusatz R XL auf der Rückseite muss wohl zu remissa quadragesima aufgelöst werden und bezieht sich auf die Steuererlässe des Galba für die Provinzen. Deshalb erscheint er eigentlich ausschließlich auf Münzen des Galba, die in Gallien und Spanien geprägt wurden, was zu Spekulationen über den Prägeort dieser Sesterzen führte.
Von Tiberius zu den Flaviern
Nach dem Tod des Augustus diente das erste Jahrhundert n. Chr. der Etablierung des neuen Herrschaftssystems des Prinzipates. Diese Periode läßt sich in drei Abschnitte einteilen. Die Kaiser bis auf Nero (54-68 n. Chr.) führten sich auf die iulisch-claudische Familie zurück. Nach der Ermordung des Nero folgte eine Phase der Bürgerkriege mit vier innerhalb des Jahres 68/69 n. Chr. rasch wechselnden Kaisern. Aus den Kämpfen ging der General T. Flavius Vespasianus (69-79 n. Chr.) siegreich hervor, der seine Herrschaft an seine Söhne Titus (79-81 n. Chr.) und Domitianus (81-96 n. Chr.) vererben konnte.