Further information
Sophia Dorothea, die Mutter Friedrichs II., feierte am 26. März 1754 (nach anderen Angaben am 16. März) ihren 67. Geburtstag. Die Medaille dürfte ein Auftrag ihres Sohnes an den Medailleur sein. Als Datum auf der Medaille ist allerdings der 27. März als Tag des Geburtstages angegeben. - Sophia Dorothea war 1687 in Hannover als die Tochter des Kurprinzen Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg, des späteren Königs Georg I. von England, und seiner Gemahlin Sophia Dorothea von Braunschweig-Lüneburg-Celle geboren worden. Am 28. November 1706 heiratete sie den Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den späteren Soldatenkönig. Ihr Sommer- und Witwensitz war Schloss Monbijou, gegenüber der heutigen Museumsinsel gelegen. Sophia Dorothea gebar 14 Kinder. Musisch sehr interessiert, verstand sie sich sehr gut mit ihrem Sohn, dem Thronfolger Friedrich. Er besuchte sie sehr oft in ihrem Schloss Monbijou.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.
König Friedrich II. der Große von Preußen
Nicht nur wegen der territorialen Erweiterung Preußens und der langen Regierungszeit hat Friedrich II. (1740-1786) das größte numismatische Erbe Preußens hinterlassen. Er ist auch münzgeschichtlich der bedeutendste der preußischen Könige. Im Jahre 1750 wurde durch den von ihm berufenen Generalmünzdirektor Johann Philipp Grauman (Graumann) eine durchgreifende Neuordnung des Münzwesens vorgenommen. Die Basis bildete nunmehr ein 14-Talerfuß, d. h. aus der Mark Silber zu 233,86 g sollten 14 Taler geprägt werden. In der Hoffnung, dass der neue Taler sich auch außerhalb Preußens durchsetzen würde, ist vollmundig die Bezeichnung 'Reichstaler' gewählt worden. Mit der Einführung des neuen Münzfußes war zugleich eine Reorganisation der preußischen Münzstätten verbunden, die fortan mit einem Buchstaben anstelle der Münzmeisterinitialen auf den Münzen signierten. In der Reihenfolge ihrer Reorganisation erhielten die preußischen Münzstätten die Buchstaben: A Berlin, B Breslau, C Cleve, D Aurich, E Königsberg, F Magdeburg, G Stettin. 1764 ist der sog. 'Graumansche Münzfuß' verbessert worden und galt nun für alle Silbermünzen vom Taler bis zum Doppelgroschen. In allen Münzstätten wurden die Münzen nach einem einheitlichem Bildtyp geprägt. Die Scheidemünzen blieben den Erfordernissen der einzelnen Provinzen angepasst. Zu Exportzwecken und für den Fernhandel sind sog. Handelsmünzen hergestellt worden, die sich durch ungewöhnliche Münzbilder auszeichnen und wegen ihrer geringen Prägezahl zu den besonderen Seltenheiten zählen.