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König Friedrich II. der Große von Preußen
Nicht nur wegen der territorialen Erweiterung Preußens und der langen Regierungszeit hat Friedrich II. (1740-1786) das größte numismatische Erbe Preußens hinterlassen. Er ist auch münzgeschichtlich der bedeutendste der preußischen Könige. Im Jahre 1750 wurde durch den von ihm berufenen Generalmünzdirektor Johann Philipp Grauman (Graumann) eine durchgreifende Neuordnung des Münzwesens vorgenommen. Die Basis bildete nunmehr ein 14-Talerfuß, d. h. aus der Mark Silber zu 233,86 g sollten 14 Taler geprägt werden. In der Hoffnung, dass der neue Taler sich auch außerhalb Preußens durchsetzen würde, ist vollmundig die Bezeichnung 'Reichstaler' gewählt worden. Mit der Einführung des neuen Münzfußes war zugleich eine Reorganisation der preußischen Münzstätten verbunden, die fortan mit einem Buchstaben anstelle der Münzmeisterinitialen auf den Münzen signierten. In der Reihenfolge ihrer Reorganisation erhielten die preußischen Münzstätten die Buchstaben: A Berlin, B Breslau, C Cleve, D Aurich, E Königsberg, F Magdeburg, G Stettin. 1764 ist der sog. 'Graumansche Münzfuß' verbessert worden und galt nun für alle Silbermünzen vom Taler bis zum Doppelgroschen. In allen Münzstätten wurden die Münzen nach einem einheitlichem Bildtyp geprägt. Die Scheidemünzen blieben den Erfordernissen der einzelnen Provinzen angepasst. Zu Exportzwecken und für den Fernhandel sind sog. Handelsmünzen hergestellt worden, die sich durch ungewöhnliche Münzbilder auszeichnen und wegen ihrer geringen Prägezahl zu den besonderen Seltenheiten zählen.
Das Geld des Siebenjährigen Krieges
Zur Finanzierung des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) griff König Friedrich II. von Preußen zum Mittel planmäßiger, drastischer Münzverschlechterung. Besonders wirkungsvoll erwies sich dabei, dass er mit der Besetzung Sachsens 1756 dessen Silber und Münzstätten in die Hand bekommen hatte und außerdem mit rückdatierten (1753-1755) sächsischen Stempeln Millionen von Münzen produzieren ließ, die sächsisches, nicht preußisches Gepräge trugen. Zur Abwicklung dieser Geschäfte, die eine Produktions- und Absatzorganisation großen Stils verlangten, bediente sich Friedrich II. des jüdischen Finanzgenies Veitel Ephraim, an dessen Konsortium zunächst Leipzig, seit 1757 alle preußischen Münzstätten verpachtet waren. Die besonders massenhaft und minderwertig geschlagenen Dritteltaler mit sächsischem Gepräge werden deshalb als 'Ephraimiten' bezeichnet. Der Volksmund spottete: 'Von außen schön, von innen schlimm, von außen Friedrich, von innen Ephraim', wobei mit Friedrich zunächst der dargestellte Friedrich August II. von Sachsen-Polen, später wohl auch der preußische Friedrich gemeint war. Nach Friedensschluss 1763 wurde das Kriegsgeld eingezogen und umgeprägt, wobei die Bevölkerung durch die hohe Abwertungsrate von bis zu 60 Prozent nochmals hohe Verluste erlitt. Auch andere deutsche Fürsten nutzten die Zeit des Siebenjährigen Krieges zur Ausgabe minderwertigen Geldes.
Im russisch besetzten Königsberg ist von 1759 bis 1762 mit Namen und Bildnis der Zarin Elisabeth gemünzt worden.
Preußisches Kriegsgeld mit sächsischem Gepräge
Durch die Besetzung Sachsens 1756 kamen die sächsischen Münzstätten Dresden und Leipzig in preußische Hand. Dort ist mit sächsischem Gepräge (Bildnis und Wappen Kurfürst Friedrich Augusts II., als König von Polen August III.) weitergemünzt worden, wobei die Münzen ab 1759 stark verschlechtert und zur Verschleierung rückdatiert wurden. Um die Kriegsfinanzierung zu gewährleisten, sind diese 'sächsischen' Münzen auch in den preußischen Münzstätten produziert worden (Berlin, Magdeburg, Kleve, Breslau, Königsberg). Die Unterscheidung der Münzstätten ist nicht möglich.