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Unicum, gehenkelt. Durchmesser mit Henkel 45 mm, ohne Henkel 35 mm. - In der numismatischen Danzig-Literatur unbekannt [Vossberg (1852), Gumowski (1972/1990), Dutkowski/Suchanek (2000)]. Danziger Goldmünzen mit der Jahreszahl 1577 sind bisher nur als einfache Dukaten oder als (sehr seltene) Goldabschläge von Talerstempeln bekannt. Vermutlich gab die Stadt zur Erinnerung an die siegreich überstandene Belagerung durch den polnischen König Stephan Bathory bei ihrem im September 1577 nach der Belagerung verpflichteten Münzmeister Wolter Tallemann auch einen Portugalöser (also eigentlich 10 Dukaten) in Auftrag. Von den dafür hergestellten Stempeln hat sich nur dieses, als Grabbeigabe in der Berliner Nikolaikirche gefundene Stück zu 8 Dukaten erhalten. Wie die Henkelung zeigt, ist es als Schmuck getragen worden.
Europa. Donative 16.-18. Jh.
Donative sind Geschenk- oder Verehrmünzen mit und ohne Gedenkcharakter. Zur Belohnung geprägte Mehrfachaurei und Medaillone kennt bereits die Antike (Thema 40/41). Eine numismatische Spezialität in Renaissance und Barock waren Donative, die parallel zu den auch als Gnadenpfennige bezeichneten Medaillenkleinoden im Deutschen Reich, aber auch von Fürsten und reichen Städten Europas ausgegeben wurden. Es sind zumeist Mehrfachstücke oder Abschläge von Goldnominalen. Dickstücke von Großsilbermünzen waren schon durch ihre Form und extreme Seltenheit nicht für den Geldverkehr gedacht. Einen Sonderfall stellen die bis zum 16fachen eines Talers aus dem Silber des Harzes geprägten Löser der Braunschweiger Herzöge dar. Schon zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe als materielle Kostbarkeiten und ideelle Raritäten begehrt, gehören Donative heute zum besonderen Schatz eines jeden Münzkabinetts.