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Dicke 2 mm. Schaustück zum Begräbnis des Herzogs. Gedächtnisschrift auf der Rückseite: NASCITUR / IN HERTZBERG ANNO / MDCXXV XXV APRIL / POTITUR RERUM IN AVITIS DU/CATIBUS CALENBERG GRUBENHAG / ET TERRA GOTTING ANNO / MDCLXV / PRINCEPS SAPIENS MAGNANIMUS FORTIS / AC PROINDE / BELLANTIBUS INTER SE CUNCTIS EUROPAE / REGIBUS / IN MAXIMA RERUM ASPERITATE AC / DURITI E / IPSE SOLUS SAXONICAE QUIETIS / STATOR / FELICISSIMUS AC VERE GLORIOSUS / OBIIT / AUGUSTAE VINDELICORUM IN / ITINERE ITALICO / AD XIIX DIEM DECEMBRIS / ANNI MDCLXXIX (AE ligiert. Geboren in Herzberg am 25. April 1625, erlangte er die Macht in Calenberg, Grubenhagen und dem Land Göttingen 1665. Ein weiser, großherziger und tapferer Fürst und daher in den sich bekämpfenden Machten Europas, bei größter Mißlichkeit und mit Mühsal allein, der glücklichste und daher wahrhaft ruhmvolle Erhalter des Sächsischen Friedens, starb er in Augsburg auf dem Weg nach Italien am 18. Dezember 1679).
Deutschland. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Der aufblühende Welthandel und die nachlassende Silberausbeute in den Bergwerken Europas führten zum stetigen Anstieg des Silberpreises und Rückgang der deutschen Talerprägung. Zunehmend wurde diese durch fremde Währungen, wie spanische und französische Großsilbermünzen, ersetzt. Letztere flossen als das sog. Franzgeld über den Getreidehandel bzw. Subsidienzahlungen in die deutschen Staaten und bildeten bis in die Mitte des 18. Jh. hinein mit dem Ecu (Laubtaler) die wichtigste Kurantmünze. Der Taler wurde als „schöne“ Münze zwar weiter geprägt, hatte aber mit Ausnahme weniger, über Silberressourcen verfügender Münzstände kaum mehr monetäre Funktion. Die Graumansche Münzreform 1750 in Preußen und die Einführung des Konventionsfußes in Österreich und Süddeutschland waren ein gelungener Versuch, die Prägung von Silbergeld wieder profitabel zu machen.
Deutschland. Schau- und Gedenkmünzen 17.-18. Jh.
Man könnte meinen, je schlechter die Qualität der Umlaufmünzen war, desto prächtiger fielen die Schau- und Gedenkmünzen zur Verherrlichung der Fürstengeschlechter aus, selbst in Zeiten größter (Geld-)Not. Ihren Höhepunkt haben sie im Barock. Sie entsprachen Repräsentationsbedürfnis und Sendungsbewusstsein der Fürsten. Der edle Grundstoff, Gold oder Silber, und der vertretbare Kostenaufwand - es handelte sich ja um ein Serienprodukt - prädestinierte diese Pretiosen, ähnlich der Medaillen, zum fürstlichen Geschenk. Für diese Kleinkunstwerke wurden die Stempel des öfteren von Medailleuren und nicht von den einfachen Stempelschneidern des Münzbetriebes geschnitten. Die Vielzahl der dargestellten Themen (Städteansichten, Fürstenhochzeiten, Huldigungen, Wahlen, Bauten) rückten sie in die Nähe der Medaillen als „Chronique métallique“.