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Erlanger (1979) datiert sämtliche Goldgulden Sigismunds mit Königstitel in den Zeitraum 1414-1419. Fenzlein (2012) unterscheidet nach den Vorderseiten drei Typen: Typ I ab 1418/1419, Typ II um 1424, Typ III ab 1430.
Deutsche Könige und Kaiser des Mittelalters
Nach dem Aussterben der ostfränkischen Karolinger ging die Königswürde durch die Wahl der Fürsten zunächst an Konrad I. (911-918), Herzog von Franken, nach dessen Tod an den sächsischen Herzog Heinrich I. (919-936) über. Mit Heinrich I. beginnt üblicherweise die Zählung der deutschen Könige. Heinrichs Sohn Otto I. (936-973) wurde 962 durch den Papst in Rom zum Kaiser gekrönt. Seither haben fast alle deutschen Könige des Mittelalters auch die Kaiserkrone getragen. Dazu war die Krönung durch den Papst in Rom erforderlich. Alle Könige wurden durch Wahl der Fürsten bestimmt, auch wenn meist der Sohn auf den Vater folgte (Geblütsrecht). Erst bei Aussterben einer Dynastie wurde das Wahlrecht der Fürsten voll wirksam. Seit 1356 (Goldene Bulle) ist die Königswahl Sache der sieben Kurfürsten des Reiches. Die bedeutendsten Königsdynastien waren die Ottonen (Liudolfinger, 919-1024), die Salier (1024-1125), die Staufer (1138-1250), die Luxemburger (1308-1313, 1346-1437) und die Habsburger (1273-1291 und von 1438 bis zur Auflösung des Reiches 1806).
Deutsches Reich - Heiliges Römisches Reich
Das Deutsche Reich ist aus dem 843 durch Teilung des Reiches Karls des Großen und Ludwigs des Frommen gebildeten ostfränkischen Reich entstanden, das im 10. Jahrhundert allmählich als Deutsches Reich (regnum Teutoniae) empfunden wurde. Dazu gehörten damals auch Luxemburg, Teile Belgiens und der Niederlande, der Schweiz und Frankreichs (Lothringen und Elsaß). Zum Deutschen Reich kamen durch Heirat und Erbschaft 960 Norditalien (regnum Italiae) und 1033 Burgund (Teile der Schweiz und Ostfrankreichs). Da die deutschen Könige auch römische Kaiser waren, ist das Reich seit dem 12. Jahrhundert als Römisches Reich verstanden worden, wobei zur Abgrenzung vom heidnischen Römerreich der Begriff Heilig (Sacrum imperium Romanum) hinzugesetzt wurde. Der volle Titel des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation kam erst im Spätmittelalter auf. Der deutsche König und Kaiser war das Haupt dieses Reiches, das im Westen und Süden weit über das Gebiet des heutigen Deutschland hinausreichte.
Deutschland - Rheingold und Reichsgold
Die ersten in Deutschland entstandenen Goldmünzen imitierten zunächst den Johannes/Lilientyp der Florentiner Gulden. Ältestes Beispiel ist Lübeck, das sein 1340 erhaltenes kaiserliches Privileg zur Goldmünzenprägung alsbald in die Tat umsetzte, gefolgt von den Erzbistümern Köln und Mainz noch vor 1350. Mit den ab 1385 durch den Rheinischen Münzverein ausgegebenen Rheinischen Goldgulden entstand eine Leitwährung, die für ganz Deutschland maßgeblich wurde. Gründungs- und ständige Mitglieder des Rheinischen Münzvereins waren die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier sowie der Pfalzgraf bei Rhein. Zwischen 1385 und 1515 sind insgesamt 25 Verträge des Rheinischen Münzvereins geschlossen worden. Die umfangreiche Goldguldenprägung wurde durch das „Rheingold“, den auf dem Rhein erhobenen Schiffszoll, ermöglicht, der hohe Einnahmen erbrachte. Ab 1419 wurden in Frankfurt und anderen königlichen Münzstätten sog. Apfelgulden geprägt, die am rheinischen Goldgulden ausgerichtet waren, ebenso wie auch die sonstige Goldprägung im Reich, für die ein besonderes königliches Privileg erforderlich war. Den sieben Kurfürsten des Reiches stand dieses Recht seit 1356 (Goldene Bulle) zu.