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Zweiseitige Bronzemedaille angefertigt zum 50. Geburtstag von Hugo Grünthal. Die Vorderseite zeigt den Eigentümer der Berliner Münzhandlung Robert Ball Nachfolger, Hugo Grünthal. Er ist am 22.3.1869 geboren. Viele Erwerbungen des Berliner Münzkabinetts sind über die Firma Hugo Grünthals in die Sammlung gelangt. Die Arbeit von Paul Sturm ist eine der letzten Arbeiten, die er während seiner Tätigkeit als Erster Münzmedailleur an der Berliner Staatsmünze ausführte. 1919 ließ er sich mit 60 Jahren pensionieren. Zum 60. Geburtstag Grünthals 1929 schuf der Medailleur Georges Morin eine weitere Medaille mit seinem Porträt. Diese Rückseite ist in Anlehnung an Renaissancemedaillen gestaltet und zeigt eine Hand, die eine Medaille hält.
Berliner Persönlichkeiten zu Beginn des 20. Jh.
Berlin zog in der Wilhelminischen Epoche neben München die meisten Bildhauer im Reich mit repräsentativen Porträtaufträgen an. Die schon um die Jahrhundertwende einsetzende und in der Weimarer Republik sich weiter entfaltende Kraft der zunehmend bildhauermäßig empfundenen Medaille lässt sich gut an Bildnisdarstellungen ablesen. Adolf von Hildebrand porträtierte neben dem Kaiser auch den Museumsmann Wilhelm von Bode. Der größte Mäzen der Berliner Museen, James Simon, der Althistoriker Theodor Mommsen, der Maler und spätere Akademiepräsident Max Liebermann sind nur einige Namen, die für die geistige Elite der bürgerlich dominierten Medaille stehen. In der Weimarer Republik ist es der namhafte Berliner Bildhauer Georg Kolbe, dessen gegossene Bildnismedaillen eine herausragende künstlerische Qualität besitzen.