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Die Münze stammt aus dem Fund von Schloss Leuthen. Bei den Stücken handelt es sich wahrscheinlich um den Bestand einer Kriegskasse Friedrichs II. von Preußen nach der Schlacht bei Zorndorf.
Deutschland. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Der aufblühende Welthandel und die nachlassende Silberausbeute in den Bergwerken Europas führten zum stetigen Anstieg des Silberpreises und Rückgang der deutschen Talerprägung. Zunehmend wurde diese durch fremde Währungen, wie spanische und französische Großsilbermünzen, ersetzt. Letztere flossen als das sog. Franzgeld über den Getreidehandel bzw. Subsidienzahlungen in die deutschen Staaten und bildeten bis in die Mitte des 18. Jh. hinein mit dem Ecu (Laubtaler) die wichtigste Kurantmünze. Der Taler wurde als „schöne“ Münze zwar weiter geprägt, hatte aber mit Ausnahme weniger, über Silberressourcen verfügender Münzstände kaum mehr monetäre Funktion. Die Graumansche Münzreform 1750 in Preußen und die Einführung des Konventionsfußes in Österreich und Süddeutschland waren ein gelungener Versuch, die Prägung von Silbergeld wieder profitabel zu machen.
Eine preußische Kompaniekasse
Der 1913 im Schloss Leuthen bei Lübben (Spreewald) entdeckte Schatz von 6.824 Münzen bestand fast nur aus kleinen Sorten, wie sie zur Truppenlöhnung notwendig waren (Groschen, Sechser und Verwandtes). Der preußische Infanterist erhielt im Krieg alle fünf Tage sechs Groschen ausgezahlt. Da hierfür das einheimische Geld nicht ausreichte, wurde hinzugenommen, was aufzutreiben war. Das preußische Geld macht knapp die Hälfte des Schatzes aus, davon 2.320 Münzen von Friedrich II. Das Übrige stammt aus fast allen Teilen Deutschlands. Über hundert verschiedene Münzherren sind vertreten und die ältesten Münzen reichen bis in die erste Hälfte des 17. Jh. zurück. Die Verbergung der (gestohlenen?) Kompaniekasse hängt wahrscheinlich zusammen mit dem Marsch Friedrichs nach Sachsen, bei dem die Truppen am 5. September 1758 über Leuthen nach Lübben kamen. Durch Schenkung gelangten 1.100 Münzen in das Münzkabinett.