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Die Medaille würdigt den Schriftsteller und Philosophen Moses Mendelssohn, der 1729 in Dessau geboren wurde und 1786 in Berlin verstarb. 1743 ging er nach Berlin, wo er auch mit Gotthold Ephraim Lessing und Friedrich Nicolai bekannt wurde. Lessing hat ihm mit der Gestalt des Nathan des Weisen ein literarisches Denkmal gesetzt. Die Komponisten Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy sind Enkel des Aufklärers. Die Darstellung bezieht sich auf die Erstausgabe des Werkes 'Phaedon, oder über die Unsterblichkeit der Seele', das 1767 mit einem Titelkupfer von J. W. Meil erschien. Es zeigte Sokrates im Gefängnis sitzend, wie er einen Totenkopf mit einem darüber schwebenden Schmetterling betrachtet. Die Vorderseite der Medaille schuf Abraham Abramson, die Rückseite sein Vater Jacob Abraham.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.