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Die vorliegende Emission aus dem Municipium Calagurris Iulia trägt klar erkennbar ein Porträt des Princeps, doch fehlt hier der Augustustitel. Das Bildnis folgt vermutlich Münzporträts der Jahre 32-27 v. Chr. (RPC I 135) und ist entsprechend früh anzusetzen. Im Gegensatz zu den übrigen Emissionen aus Calagurris werden auf dem vorliegenden Typ die ausführenden Magistrate nicht genannt. Daher ist er vermutlich an den Anfang der Prägereihe zu setzen. 'Nassica' ist ein Epithteton der Stadt.
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.