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Die Münzprägung von Liberalitas Iulia Ebora fällt durch die Erwähnung einer Prägeerlaubnis des Augustus auf, die auch auf Emissionen von Emerita, Italica, Iulia Traducta, Colonia Patricia und Romula genannt wird. Der Grund für diese ausdrückliche Erwähnung ist unklar [vgl. P. P. Ripollès, Las acuñaciones provinciales romanas de Hispania (2010) 16]. Die Priestergeräte werden oft auf das in der Umschrift genannte Oberpontifikat des Augustus bezogen. Doch bei gezeigten Gegenständen handelt es sich nicht um klar definierte Insignien des Pontifex Maximus. Möglicherweise sollte über das Pietas-Motiv lediglich ein religiöser Kontext evoziert und gezeigt werden, dass die hispanische Stadt auch im kultischen Bereich römische Sitten praktizierte.
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.