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Die in Millionenzahl produzierten englischen Sterlinge der Zeit 1279-1335 sehen alle gleich aus, so dass sich die Prägungen Edwards I. (1272-1307) äußerlich nicht von denen Edwards II. (1307-1327) und Edwards III. (1327-1377) unterscheiden. Numismatisch spricht man vom 'Edwardian-Type'. Nach Einzelheiten des Königsbildes, Kronenform und Buchstabenduktus werden in der englischen Numismatik 15 chronologische Gruppen unterschieden. Dieses Stück gehört in die 1282-1289 geprägte Gruppe IV. Der auf der Rs. genannte Münzmeister Robert von Hadeleie (Hadelie) war in der Münzstätte Bury St. Edmunds tätig, wo seit 1280 Sterlinge geprägt wurden.
Pfennig, Sterling, Groschen
Vom 8. bis zum 12. Jh. gab es in Europa nur einen einzigen Münzwert, den Pfennig (lat. Denar), der sich von etwa 1,7 g Gewicht im 8. Jh. auf teilweise weniger als 0,5 g im 12. Jh. verringert hatte. Mit dem 1180 in England eingeführten Sterling existierte eine schwere Pfennigmünze, die andernorts in Europa vier und mehr Pfennige wert war. Die dadurch eingeleitete Differenzierung des Pfenniggeldes führte um 1200 in Italien, wo die Pfennige besonders geringwertig waren, zur Ausgabe von höherwertigen Silbermünzen, für die sich wegen ihrer Größe und Dicke allgemein und unahängig vom konkreten Wert die Bezeichnung grossus (Groschen) einbürgerte. Groschengeld unterschiedlichster Art und Benennung ist im Spätmittelalter fast überall in Europa gemünzt worden, wobei eine Groschenmünze in der Regel mindestens vier, selten mehr als 12 Pfennige galt.
England im Spätmittelalter
Die 1180 in England eingeführten Sterlinge waren das hochwertigste Pfenniggeld Europas. 1279 wurde der Sterling durch einen Groschen im Wert von vier Sterlingen ergänzt. 1344 wurden zur Finanzierung des Hundertjährigen Krieges mit den Nobles die größten und schwersten Goldmünzen des Mittelalters eingeführt (seit 1351 7,78 g, 1 Noble = 80 Sterling, seit 1465 Rosenoble zu 120 Sterling).