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Zweiteiliges Wachsmodell, auf Grundplatte modelliert. Maße der Platte 237x128 mm. Nur des Modells 105 mm. - Dargestellt sind die Verabschiedung einer Frau von ihrem in den Krieg ziehenden Mann und eine sogenannte Kriegstrauung. Wahrscheinlich ist das Modell erst im Laufe des Jahres 1917 entstanden, denn Menadier (1917) berichtet noch im Aprilheft der Blätter für Münzfreunde davon, dass er zum Thema Hochzeits-Medaillen bisher nur '... eine bisher nicht weiter gediehene Skizze von Else Fürst' kennt, 'die in artiger Symbolisierung inmitten eines zusammengeworfenen Waffenhaufens ein Vogelpärchen das Nest bauend zeigt.' Zuvor schreibt er: ' Mit dem Tage der Kriegserklärung waren die Festfeiern aus dem deutschen Reiche verbann tund mit den übrigen Festlichkeiten in Sonderheit die Hochzeiten. Ganz allgemein sind diese frohesten Feste des menschlichen Lebens durch die in der Stille vollzogene Kriegstrauung ersetzt.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.