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Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen Münzkabinett, Tresor |
Vorderseite |
POSTVMVS PIVS FELIX AVG. Kopf des Postumus mit Lorbeerkranz und Gewandzipfel vorn nach r., vorn, und dahinter der Kopf des Hercules mit Lorbeerkranz, ebenfalls nach r. |
Rückseite |
CONSERVATORES AVG. Drapierte Büste des Apollo mit Lorbeerkranz und Köcher auf dem Rücken nach r., dahinter die Büste der Diana. Vor ihr ein Bogen. |
Datierung |
um 267 n. Chr. Römische Kaiserzeit |
Nominal |
Aureus AureusZu Zeiten der römischen Republik stellt die Prägung von Goldmünzen eine Seltenheit und damit eine besonderen Umständen geschuldete Prägung dar. Das früheste Beispiel ist das sogenannte Schwurszenengold (unterschiedlich datiert 241 bzw. 216 v. Chr.). Eine weitere Serie wird von dem sog. Mars/Adler-Gold in Stücken zu 60, 40 und 20 Assen vertreten, die im 2. Punischen Krieg um 211-209 v. Chr. entstanden sind. In der 1. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. gaben unter anderem Sulla und Pompeius seltene Aurei (zu 1/30 bzw. 1/36 des röm. Pfundes) aus. Erst mit der Ausmünzung großer Goldvorräte unter Caesar ab 48 v. Chr. wurden Goldmünzen (nun zu 1/40 Pfund) und 25 silbernen Denaren entsprechend ausgegeben, die Produktion lief auch während des 2. Triumvirates weiter. Augustus reduzierte den Aureus auf 1/42 des Pfundes (ca. 7,72 g) bei gleichbleibendem Wechselkurs von 25 Denaren. Neros Münzreform von 64 n. Chr. verringerte das Gewicht auf 1/45 des Pfundes, also ca. 7,27 g. Unter Domitianus für kurze Zeit wieder auf 1/42 Pfund angehoben, blieb der neronische Standard zu 1/45 Pfund bis in das 3. Jh. zumindest theoretisch vorbildhaft. Unter Caracalla auf 1/50 Pfund = 6,55 g nochmals reduziert, verfielen im Verlauf des 3. Jh. n. Chr. Gewicht und Feingehalt, auch das Verhältnis zum Denar wurde schwankend. Bereits seit Commodus war der Umfang der Goldprägung eingeschränkt worden. Der bis auf 1/72 des Pfundes abgesunkene Aureus wurde von Diocletianus zuletzt reformiert und ab ca. 284 n. Chr. zu 1/70 Pfund (ca. 4,7 g) und ab um 286 n. Chr. zu 1/60 Pfund (ca. 5,45 g) geprägt. Nachdem Constantinus I. um 309 n. Chr. mit dem Solidus eine neue Goldwährung etablierte, wurden die letzten Aurei in den 320er Jahren im Namen des Licinius ausgegeben. Besondere Emissionen von schweren Goldmünzen des 4.–5. Jhs., die als Geschenke an Beamte und Militärs vergeben wurden, werden heute bisweilen als „Festaurei“ bezeichnet. Das Halbstück des Aureus ist der auch in Gold geprägte Quinarius, das Doppelstück der Binio, noch seltener sind der Quaternio (vier Aurei) und Octonio (Achtfachstück). s. auch Multipla.
Lit.: F. von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde (1930) 49-51 s. v. Aureus. |
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Gold ; 6,70 g; 21 mm; 1 h |
Literatur |
M. Pinder, Königliche Museen. Die antiken Münzen (1851) 206. 307 Nr. 966 Taf. 2,4 (Zeichnung, dieses Stück); J. Friedländer, Ueber einige römische Goldmünzen des Postumus und seiner Zeitgenossen in der Königl. Sammlung, Berliner Blätter für Münz-, Siegel- und Wappenkunde 3, 1866, 157-165. 160 Nr. 10 Taf. 38,3 (dieses Stück, Zeichnung); RIC V-2 Nr. 263 (Köln); B. Schulte, Die Goldprägung der gallischen Kaiser von Postumus bis Tetricus (1983) 104 Nr. 112 a Taf. 9 (dieses Stück, Gruppe 10, Anfang bis Mitte 266 n. Chr.); J. Mairat, The Coinage of the Gallic Empire (2014) Nr. 372,1 (dieses Stück, Trier, issue 7, Anfang/Mitte 267 n. Chr.): RIC V-4 Nr. 323,1 Taf. 46 (dieses Stück, Trier, issue 7, ca. 267 n. Chr.). |
Abteilung |
Antike, Römische Kaiserzeit |
Vorbesitzer |
Peter von Biron (1769-1795), Herzog von Kurland und Semgallen - 1800
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