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Auf der Rückseite ein Gegenstempel. Zum Magistraten vgl. RPC I 268: 'ΕΠΙ ΑΡΧΙ ΠΕΜΠΤΙΔΟΥ (if he was a priest, as was suggested by J. Friedländer ... or ΑΡΧΙΠΕΜΠΤΙΔΟΥ if it is just a name.' Tatsächlich jedoch wendet sich Friedländer gegen die Trennung der Bestandteile und befürwortet die verbundene Lesung (167 f.): 'Αρχιπεμπτιδηϛ ist ein noch nicht bekannter Name, Patronymikon von αρχιπεμπτοϛ, princeps legationis. Ein Πεμπτιδηϛ kommt bei Plutarch vor, man kann aber nicht etwa auf der Münze ARXI trennen und ΕΠΙ ΑΡΧΙερεωϛ oder ΑΡΧοντοϛ Ι ΠΕΜΠΤΙΔΟΥ lesen, da auf Münzen Griechenlands ein Archon äussert selten (nur in Melos und Byzantium), ein αρχιερευϛ gar nicht vorkommt.' Siehe auch W. Leschhorn, Lexikon der Aufschriften auf griechischen Münzen II (2009) 754 (für Lesung Pemptides).
Griechische Münzen in der Römischen Kaiserzeit
Als der Adoptivsohn Caesars, genannt Octavianus, im Jahre 27 v. Chr. zum Augustus erhoben wurde, merkten die griechischen Bewohner des Römischen Reiches, dass die Bürgerkriege der späten Republik vorbei waren. Das neue System des Prinzipates versprach Frieden und eindeutige Ansprechpartner in Rom, die die städtischen Honoratioren in das Herrschaftssystem einbanden. Die Städte begannen wieder zu prosperieren. Die nun hergestellten städtischen Münzen bestanden überwiegend aus Bronze. Sie sind Zeugnisse des Selbstverständnisses der Städte und deren Verhältnis zum römischen Kaiserhaus. Die Vorderseiten trugen nun anstatt von Götterbildern überwiegend die Porträts von Angehörigen des Kaiserhauses. Auch die Rückseiten konnten in Bezug auf Rom gestaltet sein. Einen größeren Umfang nahmen hier jedoch Bilder in unmittelbarem Bezug auf die Stadt selbst ein. Am häufigsten waren Darstellungen der städtischen Gottheiten, ihrer Begleiter und Attribute. Die Münzen sangen ein Städtelob mit Strophen auf das ehrwürdige Alter und die Zugehörigkeit zur griechischen Koiné. Sie zeigen die lokalen Heroen und Mythen. Der Schmuck der Stadt mit Architektur und berühmten Skulpturen ist auf den Münzen zu sehen. Homer, Herodot und andere Vorfahren (‚viri illustres’) trugen zum Ruhm der Stadt bei. Mit Stolz präsentiert man die Festspiele und die Ehrentitel der Stadt, um die man mit anderen Städten konkurrierte. Ab Mitte des 3. Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage, so dass es zunehmend unattraktiv wurde, eigenes Geld zu produzieren. In der Regierungszeit des Tacitus (275/276 n. Chr.) gaben auch die letzten Prägeorte die Herstellung städtischen Geldes auf. In Alexandria dagegen endet die reguläre Münzprägung 295/296 bzw. mit dem Usurpator Domitius Domitianus 297/298 n. Chr.