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Jean Dassier und seine Söhne fertigten ab 1740 eine Medaillensuite Histoire de la République Romaine von je insgesamt 60 Stücken zu Ereignissen und Personen der römischen Republik an. Der Subskribent konnte zwischen einer Ausführung in Bronze für 45 Livres und einer in Silber für 120 Livres wählen. Die Entwürfe entstanden zwischen 1740 und 1743, die Auslieferungen dauerten bis 1750 an. - Die Vorderseite zitiert das antike Vorbild der ptolemäischen Doppelbildnisse.
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.