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Die Medaille ist aus zwei Seiten zusammengesetzt und gefüttert. - Julius von Pflug (auch Pflugk) war von 1542 bis zu seinem Tode der letzte katholische Pfarrer der Diözese Naumburg. Er war 1499 in Eythra bei Leipzig geboren worden. Sein Vater, Caspar (Caesar?) von Pflug, war ein einflussreicher Mann und Berater am Hofe Georgs von Sachsen. Pflug studierte in Leipzig bei Petrus Mosellanus und ging dann nach Padua und Bologna. Er war Berater von Herzog Georg und Kardinal Albrecht von Brandenburg. Nach unterschiedlichen geistlichen Ämtern wurde er 1541 zum Bischof von Naumburg gewählt, musste aber die faktische Herrschaft dem von Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen eingesetzten Gegenbischof Nikolaus von Amsdorf überlassen. Erst der Sieg Kaiser Karls V. in der Schlacht bei Mühlberg verhalf ihm wieder zu seinem Bischofssitz. Allerdings war der Großteil seines Bistums mittlerweile lutherisch geworden. Pflug war zeit seines Lebens um Ausgleich und Annäherung bemüht und versuchte die Autorität der katholischen Kirche wiederherzustellen. Er war geschätzt als Diskutant und Berater. Am 3. September 1564 starb er in Zeitz und liegt dort im Dom begraben.
Medaillen der Renaissance
Die Kreation des Mediums Medaille ist eng mit dem diesseitsorientierten Wirken selbstbewusster Persönlichkeiten in der Renaissance verbunden. Sie entstand im 15. Jh. in Italien. Der als Frescomaler bekannte Antonio Pisano war ihr erster Meister. Er schuf seine zweiseitigen Medaillenreliefs seit den 1430er Jahren. Andere - zumeist Bildhauer oder Maler wie Pisano - folgten fast zeitgleich. Weiche Konturen und malerisch wirkende Übergänge zwischen Relief und Grund sind der vorzugsweise gegossenen Medaille eigen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer ersten Blüte in Oberitalien setzte sich diese Kunstform auch nördlich der Alpen durch. Sie ist das Werk von Holzschnitzern, Steinschneidern, Goldschmieden und Bildhauern, die sich besonders in Süddeutschland um Augsburg (Hans Schwarz) und Nürnberg (Matthes Gebel) auf die Medaille spezialisierten. Im Unterschied zu den italienischen Vorbildern fällt hier eine technisch subtile Detailtreue mit isoliert auf den Grund gesetzten Bildnissilhouetten auf.